Heute Donnerstag ist Bundespräsident Ueli Maurer zu Gast im Weissen Haus. Gegen Mittag Ortszeit empfängt ihn US-Präsident Donald Trump im Oval Office in Washington. Man darf davon ausgehen, dass ein möglicher Freihandelsvertrag zwischen der Schweiz und den USA Thema sein wird.
Es ist nicht nur eine Überraschung, sondern auch eine Premiere: Noch nie gab es einen Schweizer Präsidialbesuch im Oval Office. Laut der Pressestelle des Weissen Hauses werden Bundespräsident Maurer und US-Präsident Trump über die «Partnerschaft zwischen den Ländern sprechen, unter anderem über die Rolle der Schweiz in diplomatischen Beziehungen».
Freihandel aus Schweizer Sicht oben auf Liste
Für die USA scheint die diplomatische Rolle der Schweiz als Schutzmacht in Iran und Venezuela Priorität zu geniessen. Die Schweiz vertritt seit 1980 die US-Interessen in Iran und hat im April mit den USA eine Vereinbarung unterzeichnet, um in Venezuela eine ähnliche Rolle zu übernehmen.
Aus Schweizer Sicht dürfte der Freihandel oben auf der Liste stehen. Seit Anfang 2018 sind inoffizielle Freihandelsgespräche zwischen der Schweiz und den USA im Gang, nachdem 2006 eine erste Runde am Widerstand der Schweizer Bauern und Banken scheiterte.
Die Kontakte zwischen den beiden Regierungen haben sich dieses Jahr vertieft, zuletzt im April mit einem Treffen zwischen Wirtschaftsminister Guy Parmelin und dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer.