- Die schweizerische Stromnetzbetreiberin Swissgrid will künftig Drohnen einsetzen, um die Hochspannungsleitungen zu inspizieren.
- Dadurch sollen Schäden frühzeitig bemerkt und behoben werden, ohne dass für die Inspektion der betroffene Netzabschnitt ausser Betrieb genommen werden muss.
Entlang des gesamten Swissgrid-Netzes sollen künftig Drohnen fliegen. Bestückt mit einer Kamera leisten sie Aufklärungsarbeit aus der Luft. Ihre Bilder sollen frühzeitig auf Probleme bei Leitungen oder Masten hinweisen, also zum Beispiel auf Ansätze von Rost, defekte Isolatoren oder hochwachsende Bäume.
Drohnen sollen Sicherheit erhöhen
«Es geht darum, dass wir unser Netz zu jedem Zeitpunkt sicher und zuverlässig betreiben können», sagt Jan Schenk, Mediensprecher von Swissgrid. Die Inspektionen durch Drohnen haben gegenüber den manuellen Kontrollen den Vorteil, dass so weniger Leitungen vom Netz genommen werden müssen.
Bislang seien Monteure und Monteurinnen auf die Masten geklettert und hätten geschaut, ob die in einem guten Zustand sind, sagt Schenk. Die betroffenen Leitungen hätten dafür ausgeschaltet werden müssen, «in einem stark ausgelasteten Übertragungsnetz ist das jeweils ein Nachteil».
Kein eigenes Drohnen-Personal
Swissgrid will die Drohnenkontrollen aber nicht mit eigenem Personal machen. Sie sucht dafür extern nach Lösungen. Die Leitungen des Starkstrom-Übertragungsnetzes umfassen insgesamt 6700 Kilometer und führen über 12'000 Masten. Pro Jahr brauche es ebenso viele Inspektionen, also rund 12'000, sagt Schenk.
Die Drohnenbilder würden die Inspektionsarbeiten ergänzen. An schlecht zugänglichen Stellen hat Swissgrid bereits in der Vergangenheit punktuell Drohnen eingesetzt.
Laut Swissgrid fanden diese Kontrollen auch in Zusammenarbeit mit Elektrizitätsunternehmen statt, welche seit einigen Jahren eigene Drohnenpiloten ausbilden, um das Starkstromnetz, die Kraftwerke und deren Umgebung aus der Luft zu inspizieren. Das Drohnen-Knowhow wäre also bereits in der Branche vorhanden.