Worum geht es? Am Wochenende vom 15. und 16. Juni findet auf dem Bürgenstock im Kanton Nidwalden ein Gipfeltreffen zum Frieden in der Ukraine statt. Die Schweiz hat über 160 Delegationen eingeladen. Die Konferenz hoch über dem Vierwaldstättersee zieht Einschränkungen nach sich.
Wie weit gibts noch Zutritt? Rund um den Verhandlungsort gibt es eine rote Sicherheitszone. Zu dieser haben nur Personen Zutritt, die an der Konferenz teilnehmen oder auf dem Bürgenstock leben oder arbeiten. Wer in die Zone hineinfahren will, braucht einen Badge und einen Sticker fürs Fahrzeug.
«Das erleichtert uns die Kontrolle», sagt Stephan Grieder, Kommandant der Kantonspolizei Nidwalden. Die Dorfzentren von Stansstad und Ennetbürgen sind von der Sicherheitszone nicht betroffen. Die Behörden empfehlen, Kinder auf dem Schulweg bis zum Ende der Sperrzone zu begleiten.
Sind noch Ausflüge auf den Bürgenstock möglich? Nein. Outdoor-Aktivitäten sind in der roten Zone verboten. Biken, Bräteln, Wandern: alles tabu. Auch Baden und Tauchen rund um die Häfen von Hergiswil und Stansstad ist verboten. Bauern, die heuen müssen, können dies aber tun. Mit dem Hund Gassi gehen, ist ebenfalls noch erlaubt. Anwohnerinnen und Anwohnern sollen dabei aber auf der Strasse bleiben und den Badge auf sich tragen. Es ist mit vermehrten Kontrollen zu rechnen.
Welche Einschränkungen gibts im Luftraum? Die Konferenz-Teilnehmenden werden unter anderem per Flugzeug und Helikopter anreisen. «Alle fünf bis zehn Minuten dürfte ein Superpuma starten oder landen», sagte Polizeikommandant Stephan Grieder an einem Informationsanlass. Eine Anwohnerin meinte dazu: «Ich glaube, es wird recht lärmig werden. Aber früher donnerten hier Armeeflieger vorbei. Wir sind es uns gewohnt.»
Für alle übrigen Aktivitäten wird der Luftraum von Donnerstagmorgen bis Montagabend gesperrt. Davon betroffen ist ein Korridor von 40 Kilometern rund um den Bürgenstock. In diesem Bereich kann man weder den Modellflieger steigen lassen, noch Tandemsprünge machen. Faktisch besteht damit ein Flugverbot in der ganzen Zentralschweiz.
Wie fallen die Reaktionen aus? In der Fragerunde haben unter anderem die Kosten teils Kritik ausgelöst. Der Kanton Nidwalden rechnet mit Sicherheitsausgaben von fünf bis zehn Millionen Franken. Voraussichtlicht trägt der Bund den Grossteil davon. Viele Anwesende haben sich aber auch positiv geäussert: «Wenn die Konferenz etwas bewirken kann, sind zehn Millionen nichts. Das ist gut investiertes Geld», sagte ein Mann. Eine Frau meinte: «Es ist eine gute Werbung für den Bürgenstock und den Kanton Nidwalden.» Und eine andere Anwesende sagte: «Grundsätzlich finde ich die Konferenz eine gute Sache. Aber es ist schade, dass Russland als Gegenpartei nicht dabei ist.»
Was sagt die Kantonsregierung? Dass die Einschränkungen für zahlreiche Fragen gesorgt haben, hat die Nidwaldner Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser-Frutschi nicht erstaunt. «Genau deshalb wollten wir diese Infoveranstaltung machen.»
Finanzdirektorin und Frau Landammann Michèle Blöchliger hat derweil betont, es sei für den Kanton eine grosse Ehre, als «Gastgeber für diese bedeutende Konferenz dienen zu dürfen». Ziel sei es, einen ersten Schritt für eine Veränderung zu machen. «Es wäre besonders erfreulich, wenn das in unserem Kanton gelingen könnte.»