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Der Bau des Containerdorfes: es gibt noch viel zu tun
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 12.05.2022. Bild: Keystone
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Unterkunft für Geflüchtete Kurz vor Bezug des Berner Containerdorfs: Noch viele Fragen offen

In Bern entsteht derzeit ein Containerdorf für Menschen aus der Ukraine. Betreffend Kosten und Nutzen gibt es Fragen.

Was ist auf dem Viererfeld geplant? Das Viererfeld ist ein Feld am Stadtrand von Bern. In ein paar Jahren wird hier ein neues Stadtquartier entstehen. Vor ein paar Wochen haben die Behörden bekannt gegeben, dass in der Zwischenzeit für geflüchtete Personen aus der Ukraine ein Containerdorf gebaut wird. Die Modulsiedlung kann bei Bedarf bis zu tausend Personen beherbergen. Die Siedlung wird etappenweise fertiggestellt. Insgesamt sind fünf Wohnmodule geplant.

Wie geht es mit der Inbetriebnahme vorwärts? Die Behörden haben damit gerechnet, dass noch im Mai die ersten Personen einziehen können. Dieser Zeitplan war zu optimistisch. Statt Mitte Mai, wird es nun Mitte Juni, wie die Verantwortlichen der Stadt Bern an einem Medienanlass am Donnerstag sagten. Rund 200 Personen werden zunächst erwartet.  

Containerdorf
Legende: In diesen Containern werden die geflüchteten Personen dereinst leben. Keystone

Welches sind die offenen Fragen? Auch ein paar Wochen nach der ersten Information über das geplante Containerdorf ist nicht bekannt, wie viel der Bau und der Betrieb der Anlage kosten werden. Zudem ist unklar, wie gross der Bedarf für diese Unterkünfte derzeit ist. Unklarheiten gibt es auch betreffend der Baubewilligung.

Was weiss man bezüglich der Kosten? Nur wenig. Die Behörden haben noch keine exakten Zahlen genannt. Auch was die Betriebskosten angeht, geben sich die Behörden bedeckt. Es seien Verhandlungen am Laufen, hiess es am Donnerstag. «Das Ganze hat einen hohen Preis», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried. «Aber schliesslich muss die Betreuung auf einem hohen Niveau gewährleistet werden.» Dass sich die Behörden auf ein finanzielles Abenteuer eingelassen haben, verneint von Graffenried. «Wir sind in einer Krisensituation und müssen handeln.»

Wie stark ist die Nachfrage? Nach dem anfänglichen Ansturm von Geflüchteten aus der Ukraine hat der Druck auf den Kanton Bern unterdessen etwas nachgelassen. Eine Zivilschutzanlage beim Expo-Areal, die als Erstaufnahme diente, wird aktuell nicht mehr benötigt. Der Kanton hat eine «gewisse Beruhigung der Unterbringungssituation festgestellt», wie er diese Woche mitteilte. Das hat damit zu tun, dass der Bund die Geflüchteten nach dem offiziellen Verteilschlüssel den Kantonen zuweist. Da der Kanton Bern zuvor weit mehr Personen aufgenommen hatte, werden ihm vorübergehend kaum noch Personen zugeteilt, die eine Unterkunft benötigen. Unklar ist jedoch, wie sich die Flüchtlingsströme entwickeln. Die Zahl der Menschen, die in der Schweiz Schutz suchen, kann je nach Situation schnell wieder steigen.

Wie sieht es mit der Baubewilligung aus? Schon seit Wochen wird auf dem Viererfeld gebaut – noch immer ohne eigentliche Baubewilligung. Derzeit gibt es nur eine Bewilligung für das vorzeitige Bauen. «Was derzeit passiert, ist rechtmässig», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried. Noch immer läuft aber die Einsprachefrist. Es könnte also gut sein, dass noch länger keine Personen einziehen dürfen. Denn: Wenn eine Einsprache eingereicht wird, darf vorerst niemand einziehen. Die Einsprachefrist läuft bis am 27. Mai. Dafür zuständig ist das Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland.

Wie lange werden die Leute dort leben? Die Siedlung ist für einen kurzfristigen Aufenthalt ausgelegt. Es soll ein Ort des Ankommens und des Willkommens sein und nicht «ein Wartesaal werden», wie die Stadtberner Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, Franziska Teuscher, vor den Medien sagte. Sollte der Konflikt in der Ukraine länger dauern, ist das Ziel, dass die Bewohnenden der Siedlung nach einigen Monaten in eigene Wohnungen wechseln können.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12.5.2022, 12:03 Uhr ; 

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