Anwohnerinnen und Anwohner sollen in Bern für das Parkieren in den Quartieren künftig stärker zur Kasse gebeten werden. Der Preis der Anwohner-Parkkarte soll von heute 264 Franken auf 492 Franken steigen. Davon ausgenommen sind Fahrzeuge mit «alternativem Antrieb», sprich Elektroautos. Lenkerinnen und Lenker solcher Fahrzeuge sollen künftig günstiger parkieren als Leute mit normalen Autos.
Parkieren wird für alle teurer
Aber auch hier gibt es einen Aufschlag: Mindestens 384 Franken pro Jahr wird das Parkieren kosten. Dadurch werde einmassgeblicher Beitrag zur Erreichung der Klimaziele geleistet. «Wir erhoffen uns dadurch eine ökologische Lenkungswirkung», sagt die Berner Verkehrsdirektorin Marieke Kruit. Auf die «Ungleichbehandlung» angesprochen sagt Kruit: «In unseren Augen ist das zulässig.»
Die Branche frohlockt
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Gemäss dem Verband der Elektromobilität ist es das erste Mal, dass eine Stadt bei den Parkgebühren zwischen normalen Autos und Elektroautos unterscheidet. «Das ist ein wichtiger und richtiger Schritt», sagt Luc Tschumper von Swiss Emobility. Es brauche nach wie vor Überzeugungsarbeit, um den Wechsel hin zu mehr Elektromobilität zu schaffen; deshalb sei dieses Signal der Politik an die Bevölkerung sehr wichtig. «Schliesslich sind Elektrofahrzeuge leiser und emissionsarmer unterwegs.» In der Ungleichbehandlung sieht er kein Problem: «Die Schweiz hat CO2-Ziele, die es zu erreichen gilt. Deshalb sind solche Vergünstigungen absolut gerechtfertigt.»
Der Stadt geht es aber nicht nur um ökologische Anliegen. Der Gemeinderat verspricht sich auch Einnahmen für die gebeutelte Stadtkasse. Die Erhöhung der Parkgebühren ist Teil des Massnahmenpakets, mit dem der Gemeinderat die Stadt Bern aus den roten Zahlen holen will.
Auf gebührenpflichtigen Parkplätzen soll die Stunde neu 3 Franken statt wie bisher 2.20 Franken kosten – mehr als der Preisüberwacher empfiehlt.
Parkieren in Basel gratis – aber nur kurz
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In Basel können Elektroautos sogar gratis parkiert werden – jedoch nur bei Ladestationen. Im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts testete der Kanton solche Ladestationen in mehreren Basler Wohnquartieren. Anwohnerinnen und Anwohner können dort ihr Elektrofahrzeug laden, wenn sie keine eigene Lademöglichkeit haben. An den Ladestationen können jeweils ein bis zwei Elektroautos gleichzeitig aufgeladen werden. Die entsprechenden Parkplätze sind gelb markiert und entsprechend signalisiert. Es dürfen nur Elektroautos parkiert werden, die dort aufgeladen werden. Der Grosse Rat hat im April 2021 beschlossen, weitere solche Ladestationen im Rahmen des Gesamtkonzepts Elektromobilität zu realisieren. Auch in Zürich gibt es öffentliche Schnellladestationen.
Dieser empfiehlt eine maximale Gebühr von 2.50 Franken pro Stunde, wie die Berner Stadtregierung am Montag in einer Mitteilung schreibt. Laut dem Preisüberwacher sollten mit der Gebühr nur die direkten Kosten gedeckt werden.
Die Stadtberner Regierung sieht dies aber anders: Nebst Mehreinnahmen für die Stadtkasse will sie mit den Parkgebühren eben eine ökologische Lenkungswirkung erzielen. Die direkten Kosten von 2.39 Franken deckten die externen Kosten wie Umweltbelastung, Unfallkosten und die Bereitstellung der Infrastruktur nicht, hält die Stadtregierung fest. Nun entscheidet das Stadtparlament.
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