- Heftige Gewitter mit viel Regen innert Kürze haben am Donnerstagabend die Schweiz heimgesucht.
- Stark getroffen wurde das Lötschental im Wallis: Das Dorf Blatten und die Fafleralp sind von der Aussenwelt abgeschnitten.
- In Blatten ist die Bevölkerung angehalten, vorübergehend kein Leitungswasser zu trinken – auch nicht abgekochtes.
«Das Ausmass ist als Gesamtes noch schwierig abzuschätzen, aber wir haben aktuell keine Kenntnis von grösseren Sachschäden», sagt Matthias Ebener, Chef Information des regionalen Führungsstabs, gegenüber SRF. «Auch Personenschäden oder Vermisste sind uns keine bekannt.»
Trinkwasser weist Trübung auf
Beim Trinkwasser in der Gemeinde Blatten würden die Verantwortlichen nun schauen, was passiert sei. Es gebe eine Trübung, deren Ursache man jetzt klären müsse. «Wir gehen davon aus, dass wir die Trinkwasserversorgung im Verlaufe des Tages, wenn nicht intern, dann von extern sicherstellen können», sagte Ebener. Auf jeden Fall bestünden Trinkwasser-Reserven im Dorfladen.
Wir Gemeinden im Lötschental sind uns gewohnt, immer wieder mal von der Aussenwelt abgeschnitten zu sein.
Ebener sagte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die Räumungsarbeiten kämen gut voran. Die verschüttete Strasse zwischen Wiler und Blatten dürfte laut Ebener bis spätestens Samstagmittag wieder für den Verkehr geöffnet werden.
«Wir Gemeinden im Lötschental sind uns gewohnt, immer wieder mal von der Aussenwelt abgeschnitten zu sein», so Ebener. Dies komme sonst aber eher wegen des Schnees vor.
Stromversorgung wieder intakt
Die Stromversorgung im Lötschental funktioniert seit Freitagmittag wieder, nachdem es zuvor zu Unterbrüchen gekommen war. Internetempfang war zunächst nur über das Mobilnetz möglich. Arbeiter waren daran, die unterbrochene Internetleitung wieder instand zu setzen.
Die Kantonspolizei Wallis hatte am Donnerstagabend der Bevölkerung im Lötschental in einer Twitter-Nachricht geraten, wegen Überschwemmungsgefahr zu Hause zu bleiben. Die Menschen sollten Gewässer und Bäche meiden und Wasser sparen, hiess es in der Warnung weiter.
Starkregen auch in anderen Landesteilen
Auch in anderen Teilen der Schweiz ging am Donnerstagabend starker Regen nieder. SRF Meteo meldete am Abend in Cevio im Tessin 32.6 Millimeter Niederschlag innerhalb von sechs Stunden, 30.7 Millimeter in Frutigen im Berner Oberland und 24.8 Millimeter in Schüpfheim im Kanton Luzern. In der Innerschweiz und im Tessin wurden dazu Windböen um die 80 Kilometer pro Stunde und mehr gemessen.
Laut Angaben der Patenschaft für Berggemeinden vom Freitag ist der Unwetter-Fonds in wenigen Tagen auf über 650'000 Franken angewachsen. Dieser Fonds werde eingesetzt für die Instandstellung von Gemeindeinfrastrukturen sowie für die Aufräumarbeiten.