Überschwemmungen in der Südwest-Schweiz: Am Samstag und in der Nacht auf Sonntag haben heftigen Gewitter und Starkregen in Teilen der Schweiz zu Überschwemmungen geführt. Bei einem Erdrutsch im Maggiatal sind drei Personen ums Leben gekommen. Im Kanton Wallis ist der Fluss Vispa erneut über die Ufer gegangen, auch die Rhone führt Hochwasser.
Armee hilft mit Super-Puma-Helikoptern
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Die Schweizer Armee unterstützt die Kantone Tessin und Wallis bei der Bewältigung der schweren Unwetter. Sie hat in den Unwettergebieten Super-Puma-Helikopter im Einsatz. Das teilt das Verteidigungsdepartement im Kurznachrichtendienst X mit. Zur Zahl der Helikopter im Einsatz gibt es keine Angaben. Auf Gesuch der Kantone würden weitere Einsatzmittel zur Verfügung gestellt, heisst es in der Kurznachricht.
Erdrutsch fordert zwei Todesopfer: Im Maggiatal sind bei einem Erdrutsch drei Personen ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich im Gebiet Fontana. Das schlechte Wetter erschwere die Rettungsarbeiten, schreibt die Tessiner Kantonspolizei.
Die Kantonsstrasse durch das Maggiatal ist unterbrochen, da in Visletto, einem Ortsteil von Cevio TI, eine Brücke einstürzte. Mehrere Seitentäler sind daher auf dem Landweg nicht mehr erreichbar. Die Campingplätze entlang der Maggia werden evakuiert.
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Die Brücke bei Visoletto ist eingestürzt.
RSI
So ist die Lage im Tessin: In den Tälern Val Onsernone, Val Lavizzara und dem Maggiatal ist es laut Alertswiss zu Überschwemmungen gekommen und es ist mit weiteren zu rechnen. Die Behörden rufen die Menschen in den betroffenen Gebieten im Tessin dazu auf, Häuser in Flussnähe zu verlassen und in der Höhe Schutz zu suchen. Zudem solle man nicht in den Keller oder in die Tiefgarage gehen. Auf dem Naturgefahrenportal des Bundes wurde die Gefahrenstufe für das Tessin westlich von Faido auf Stufe vier erhöht.
Verschmutztes Trinkwasser in Teilen des Tessins
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Im Alta Vallemaggia im Tessin ist das Trinkwasser verschmutzt. Die Behörden haben am Sonntagmorgen über Alertswiss davor gewarnt, das Leitungswasser zu konsumieren. Betroffen war das Gebiet ab Cevio, Vaö Rovana, Val Bavona und Val Lavizzara, wie es auf Alertswiss hiess. Das Trinkwasser sollte demnach bis auf Weiteres nicht zum Trinken, Kochen oder Waschen verwendet werden.
Überschwemmungen und Zerstörung im Tessin und Wallis
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Die eingestürzte Visletto-Brücke zwischen Visletto und Cevio im Maggiatal in der Südschweiz am Sonntag, 30. Juni 2024.
KEYSTONE/Michael Buholzer
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Der Sturm in der Nacht von Samstag auf Sonntag hat verschiedene Verkehrswege zerstört.
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Nach dem Erdrutsch im Maggiatal haben Rettungskräfte am Sonntag drei Leichen geborgen.
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Auch ein Super Puma der Armee stand im Tessin im Einsatz.
KEYSTONE/Ti-Press/ Samuel Golay
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Im Wallis sorgen die Wassermassen für Überschwemmungen.
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Die Rhone und der Fluss Navizence treten nach den Unwettern in Chippis VS über die Ufer.
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Die A9 bei Siders ist überschwemmt.
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Auch nahe Felder sind davon betroffen.
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Der kantonale Führungsstab des Kantons Wallis teilte mit, in Saas-Grund VS sei eine Person wegen der Unwetter ums Leben gekommen.
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Eine weitere werde im Binntal vermisst.
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Beim im Binntal vermissten Mann handelt es sich um einen 52-jährigen Schweizer. Die Suche nach ihm laufe, schrieb die Polizei.
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So ist die Lage im Wallis: Die Rhone ist an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Auch an den Seitenflüssen kam es zu Überschwemmungen. Der Höchststand des Rhonehochwassers sei in der Nacht auf Sonntag im Oberwallis erreicht worden, schreibt das Kantonale Führungsorgan (KFO) in einer Mitteilung.
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Video
Riesige Wassermassen in Bitsch
Aus News-Clip vom 30.06.2024.
abspielen. Laufzeit 17 Sekunden.
Überschwemmungen gab es gemäss Communiqué unter anderem zwischen Raron und Gampel und zwischen Chippis und Siders. Unter anderem im Goms, in Täsch, in Siders/Chippis oder in Sitten mussten Menschen ihre Häuser verlassen. Insgesamt wurden nach Behördenangaben mehrere hundert Personen in Sicherheit gebracht.
Unterbrüche im Bahnverkehr
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Das Unwetter führt auch zu Störungen im Bahnverkehr. Wegen Hochwassers ist seit dem frühen Sonntagmorgen im Unterwallis die Strecke Lausanne – Brig zwischen Riddes und Ardon VS unterbrochen, wie die SBB auf X mitteilen. Voraussichtlich werde die Störung bis mindestens 18:00 Uhr andauern.
Betroffen ist auch die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGBahn) und damit die Bahnverbindungen vom Wallis in den Kanton Uri und weiter nach Graubünden. Sowohl die Strecke zwischen Brig und Oberwald als auch – auf Bündner Seite – jene zwischen Dieni und dem Oberalppass sind unterbrochen. Weil die Zufahrtsstrasse ins Goms gesperrt ist, ist zudem der Betrieb des Autoverlads an der Furka eingestellt.
Pässe und Strassen gesperrt: Der Nufenenpass, der das Oberwallis mit dem Tessiner Bedrettotal verbindet, ist seit dem Samstagnachmittag gesperrt. Nach Polizeiangaben gab es einen Erdrutsch. Wegen eines Murgangs aufgrund der starken Niederschläge am Samstagnachmittag ist auch die Simplon-Route bis auf Weiteres nicht mehr befahrbar. Am Samstagabend musste auch die Hauptstrasse Andermatt-Brig VS auf der Höhe des Furka-Passes in beide Richtungen wegen Steinschlags gesperrt werden, wie der TCS und das Astra melden. Die Massnahme gelte bis auf Weiteres. Zudem sind der Grimsel-, Gotthard- und der Lukmanierpass gesperrt. Die Autobahn A9 im Wallis ist an zwei Stellen gesperrt.
Rekord-Regenmengen: Die Gewitter seit Samstagmittag haben den südlichen Walliser Alpen, dem Simplon-Gebiet und bis in die Leventina heftige Gewitter mit Rekord-Regenmengen gebracht. Wie der Niederschlagsradar des Bundes zeigt, fielen etwa im oberen Maggiatal in den vergangenen 24 Stunden rund 200 Liter Regen pro Quadratmeter. Das ist noch viel mehr als am vergangenen Wochenende beim verheerenden Unwetter im Misox GR. Dort waren es 120 Liter Regen pro Quadratmeter.
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