Die Nummern gehen aus: In bevölkerungsreichen Kantonen wie Zürich und Bern sind bald alle sechsstelligen Nummernschilder für Fahrzeuge (1 bis 999'999) vergeben. Nun stellt sich die Frage, wie die Autokennzeichen der Zukunft aussehen sollen. Bis jetzt hat man nur in Zürich eine Übergangslösung.
ZH 1'000'000 kommt definitiv: Da die letzte sechsstellige Nummer im Kanton Zürich schon bald montiert wird – man geht von 2027 aus –, muss jetzt schon eine Lösung her. Jérôme Jacky, Mediensprecher des Bundesamts für Strassen Astra, sagt gegenüber SRF: «Im Kanton Zürich hat man sich für eine siebenstellige Lösung entschieden. Das heisst, das Bild des Kennzeichens wird eigentlich gleich sein wie heute.» Dies sei aber nicht die finale Lösung. Dafür würden noch weitere Überlegungen geprüft.
«Vanity Plates»: Eine davon könnten sogenannte «Wunschschilder» sein, wie dies Lega-Nationalrat Lorenzo Quadri bereits gefordert hatte. Mit einer Motion von Mitte April will er den Bundesrat beauftragen, die Bestimmungen über die Anforderungen an die Nummernschilder von Fahrzeugen anzupassen, dass «die Gesetzgebung auf den Kennzeichen die Verwendung von Buchstaben, aber auch von Namen, Wörtern oder Abkürzungen und beliebigen Kombinationen erlaubt». In der Stellungnahme zu dieser Motion schreibt der Bundesrat nun, dass der Bund den Einsatz solcher Schilder bereits prüfe, wie der «Blick» berichtet. Solche Schilder sind auch unter dem Namen «Vanity Plates» (Eitelkeitsschilder) bekannt.
Spezielle Autokennzeichen aus den USA
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Bild 1 von 7. Ein Nummernschild als Hommage für Aretha Franklins Beerdigungszug in Detroit, USA, 31. August 2018. Bildquelle: KEYSTONE/RENA LAVERTY.
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Bild 2 von 7. Ein Tornadojäger mit entsprechendem Nummernschild. Bildquelle: Keystone/CHARLIE NEIBERGALL.
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Bild 3 von 7. Das Nummernschild eines Ahornsiruperzeugers. Bildquelle: Keystone/MATTHEW CAVANAUGH.
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Bild 4 von 7. Ganz ein frecher Autobesitzer. Bildquelle: Reuters/YERETH ROSEN.
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Bild 5 von 7. Dieser hier setzt sich für die Wahlen ein. Bildquelle: Reuters/KEVIN LAMARQUE.
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Bild 6 von 7. Hier spricht man sich für das Zweite Amendment aus. Bildquelle: Reuters/Lucas Jackson.
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Bild 7 von 7. Und dieser Schlitten ist einfach phänomenal. Bildquelle: Reuters/SHANNON STAPLETON.
Lukratives Geschäft: Der Vorschlag kommt nicht von ungefähr. Schon heute verzeichnen einzelne Kantone hohe Einnahmen durch die Auktion oder den Verkauf spezieller Nummernschilder. Dabei erzielten gerade tiefe Nummern hohe Preise: Über 200'000 Franken liess sich ein Lenker das Schild «ZH 50» kosten. Personalisierte Kennzeichen würden wohl dasselbe oder gar ein noch grösseres Interesse auslösen.
Das sagt das Astra: Dass personalisierte Schilder auf eine grosse Nachfrage stossen würden, denkt man sich auch beim Bund. Mediensprecher Jacky betont aber: «Schlussendlich dient das Kennzeichen dazu, dass ein Fahrzeug einem Halter zugeordnet werden kann. Und das ist der primäre Nutzen.» Der Sprecher sagt weiter, man prüfe aktuell, welche Varianten gut umsetzbar und gut lesbar seien. Klar ist: «Beleidigende oder ehrverletzende Nummernschilder dürfen sicher nie auf Schweizer Strassen unterwegs sein.»
Spezielle Schweizer Autokennzeichen
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Bild 1 von 7. Bald sind alle Autonummern im Kanton Zürich vergeben. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 2 von 7. Aber auch bei anderen Kantonen gehen die sechsstelligen Zahlen irgendwann zur Neige. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 3 von 7. Jetzt prüft der Bund wie es dann weitergehen soll. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 4 von 7. Soll man einfach eine Stelle anhängen? Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 5 von 7. Dann müsste aber die Schrift verkleinert werden. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 6 von 7. Dies könnte Probleme bei der Sichtbarkeit geben. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 7 von 7. Gerade tiefe Nummern sind beliebt. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
Kanton Bern ist offen für Lösung: Der zweitgrösste Kanton der Schweiz hat zwar noch Reserven. Laut Philippe Müller, Vorsteher der Sicherheitsdirektion, dauert es noch etwa zehn Jahre, bis die sechs Stellen nicht mehr reichen. Gleichzeitig meint Müller zur Einführung von individualisierten Nummern: «Wenn es einem Bedürfnis der Bevölkerung entspricht, dann soll man das prüfen.»
Andere Länder machen es vor: Deutschland, Österreich und andere Länder kennen personalisierte Schilder schon seit Jahren. Und auch in den USA findet man auf Nummernschildern alle möglichen Kombinationen. Laut «Blick» sind in Belgien 2023 fast 13’000 solcher personalisierten Schilder verkauft worden. Ein Schild auf Wunsch koste 1000 Euro – und allein im letzten Jahr hätten die Behörden damit fast 13 Millionen Euro einkassiert. Kuriose Kombinationen sind keine Seltenheit – ein Bestattungsunternehmer habe beispielsweise «Amen» als sein Kennzeichen gewählt.
Spezielle europäische Autokennzeichen
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Bild 1 von 14. Ob der Besitzer dieses Autos dies so wollte? Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 2 von 14. Ein ausgewanderter Zürcher in Belgien? Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 3 von 14. Ein Fan der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft? Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 4 von 14. Ein Hommage an die bekannte Marke mit den farbigen Süssigkeiten? Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 5 von 14. Sollte man Angst haben, wenn man dieses Schild im Rückspiegel sieht? Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 6 von 14. Der Bundesrat oder das Gericht? Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 7 von 14. Dieser tschechische Lenker mag wohl die Zahl 8. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 8 von 14. Eine 1A-Nummer. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 9 von 14. Vier mal die Vier. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 10 von 14. Ein Filmfan. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 11 von 14. Ein scharfer Typ. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 12 von 14. Ein schöner Name...? Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 13 von 14. Name ist Programm. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.
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Bild 14 von 14. Bildquelle: SRF/Stefan Reinhart.