- Spezialisten haben den Angriff auf einen einzelnen Server der Bundesverwaltung entdeckt. Die notwendigen Massnahmen wurden ergriffen.
- Der Bundesrat und die zuständigen politischen Gremien wurden über den Vorfall informiert.
- Es wurden zwei Strafanzeigen bei der Bundesanwaltschaft gegen Unbekannt eingereicht.
Der Angriff wurde bereits im Juli entdeckt und gestoppt, wie es in einer Mitteilung heisst. Beim Angriff kam der Windows-Trojaner Turla zum Einsatz. Ob und welche Daten gestohlen wurden, ist nicht klar. Laut Bundesratssprecher André Simonazzi werden vorläufig keine weiteren Informationen bekannt gegeben.
Zwei Strafanzeigen eingereicht
Gemäss der Bundeskanzlei wurden umgehend Sicherheitsmassnahmen eingeleitet und umfassende Analysen veranlasst. Der Vorfall wird untersucht. Der Bundesrat und die Präsidien der zuständigen Kommissionen wurden über den Angriff informiert.
Das VBS hat bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Ebenfalls Anzeige eingereicht habe das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), das wegen einer Attacke auf die Systeme eines Dienstleistungserbringers beeinträchtigt worden sei.
Nicht der erste Spionageangriff
Ende August hatte der Bundesrat bestätigt, dass eine Sicherheitslücke in den Netzwerken der Bundesverwaltung während Jahren unentdeckt geblieben war. Geschlossen wurde sie erst im Februar 2017. Über einen allfälligen Angriff in diesem Zusammenhang wurde bisher nichts bekannt.
Dies war nicht das erste Sicherheitsleck beim Bund. Beim 2016 entdeckten Spionage-Angriff auf die RUAG wurden mehr als 20 Gigabyte Daten gestohlen. 2012 entwendete ein Informatiker des Nachrichtendienstes Daten und versuchte diese zu verkaufen.