- Die Bundesanwaltschaft hat Joseph Blatter im Zusammenhang mit Zahlungen rund um die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland befragt. Blatter war als Auskunftsperson vorgeladen.
- «Der Spiegel» hatte 2015 aufgedeckt, dass Gelder nach Katar geflossen sein sollen. Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) geriet in den Verdacht, sich die Austragung der als «Sommermärchen» bezeichneten WM erkauft zu haben.
- In Deutschland sind die mutmasslichen Tatbestände bereits verjährt, in der Schweiz aber noch nicht, wie die NZZ schreibt.
Weil die Gelder vor allem über Schweizer Konten flossen, hat die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren gegen mehrere DFB-Führungsleute eröffnet. Ermittelt wird gegen den damaligen WM-OK-Chef Franz Beckenbauer, die früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach, den ehemaligen DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt sowie den langjährigen ehemaligen Fifa-Generalsekretär Urs Linsi. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.
Auch der damalige Fifa-Präsident Blatter wird von einem ehemaligen Mitarbeiter schwer belastet. Er soll exakte Anweisungen für Verhandlungen zwischen Beckenbauer und den Darlehensgebern gegeben haben.
Die Zeit drängt: Auch in der Schweiz droht eine Verjährung der Straftaten, wenn bis April 2020 kein erstinstanzliches Urteil vorliegt. Ermittelt wird unter anderem wegen des Verdachts auf Betrug, Geldwäscherei und Veruntreuung.