- Die Schweiz und Deutschland wollen den grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehr stärken.
- Profitieren sollen der Regionalverkehr in den Grenzregionen, Nachtzüge sowie die Neat.
- Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga und ihr deutscher Amtskollege Andreas Scheuer haben dazu eine Vereinbarung unterzeichnet.
Neben der Stärkung des grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehrs wolle sich Deutschland auch dafür einsetzen, dass die Leistungsfähigkeit der nördlichen Zulaufstrecken zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (Neat) gesteigert werde, schreibt das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) in einer Mitteilung.
Im Hinblick auf den Bau der Neat hatten sich die Schweiz und Deutschland 1996 in der «Vereinbarung von Lugano» darauf verständigt, die Kapazitäten auf den Neat-Zulaufstrecken der wachsenden Verkehrsnachfrage entsprechend zu erhöhen.
Im September 2021 sind es 25 Jahre seit der «Vereinbarung von Lugano», wie das Uvek schreibt. Die beiden Länder hätten dies zum Anlass genommen, die Abmachung an die Entwicklung der letzten Jahre anzupassen und auszuweiten –die neue Vereinbarung ersetzt somit diejenige von 1996. Sie wurde laut Uvek von Sommaruga und Scheuer im Rahmen eines digitalen Treffens unterzeichnet.
Neat-Anschluss bis 2040
Der Ausbau der Neat-Zulaufstrecken bleibe ein wesentlicher Teil der neuen Abmachung. Inzwischen habe Deutschland verschiedene Abschnitte der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel auf vier Gleise ausgebaut. Zudem habe das deutsche Parlament den Vollausbau mitsamt der dafür nötigen Finanzierung beschlossen.
Diese Arbeiten werden gemäss aktuellen Prognosen etwa bis 2040 abgeschlossen sein. Verzögerungen gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan könnten durch betriebliche Massnahmen wie zusätzliche Trassen für Güterzüge sowie punktuelle Ausbauten – etwa am Bahnknoten Offenburg – kompensiert werden. Zudem wurden die Strecken nach München sowie nach Ulm ausgebaut und elektrifiziert.
Klimaschutz stärken
Beim Ausbau des Schienennetzes rücke die Zusammenarbeit in den Vordergrund. Weiter möchten die Schweiz und Deutschland die Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Innovation und Digitalisierung vertiefen. Mit der Harmonisierung von technischen Vorgaben soll der grenzüberschreitende Verkehr weiter vereinfacht werden.
Mit der Stärkung der Verlagerungspolitik und attraktivem Personenverkehr werde auch der Klimaschutz gestärkt, sagte Sommaruga laut Mitteilung.