- Der Verband der Schweizer Medizinaltechnik-Unternehmen hat einen Weg gefunden, wie Schweizer Produkte weiterhin vereinfacht in Deutschland verkauft werden können.
- Es geht dabei um die Anerkennung der Zertifizierung. Diese war nach dem Abbruch der Verhandlungen zum Rahmenabkommen mit der EU infrage gestellt.
- Mit der Nicht-Aktualisierung des Abkommens über technische Handelshemmnisse (MRA) im letzten Jahr hatte die EU-Kommission bekannt gegeben, dass in der Schweiz zertifizierte Medizinprodukte in der EU nicht mehr anerkannt sind.
Nach den Weisungen aus Brüssel hatte der Schweizer Medizintechnik-Verband Swiss Medtech versucht, via nationale Medtech-Verbände «Einfluss auf die Marktüberwachungsbehörden von anderen EU-Staaten zu nehmen». Ziel war, dass sich einzelne EU-Staaten gegen die EU-Kommission stellen würden, schreibt Swiss Medtech.
In Deutschland hätten diese Bemühungen nun zum Erfolg geführt, heisst es weiter. Damit sind im Nachbarstaat die Bescheinigungen von der Schweizer Zertifizierungsstelle SQS, der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme, weiterhin bis zu den in der neuen EU-Verordnung zu Medizinprodukten festgelegten Fristen gültig.
54 Schweizer Hersteller profitieren
Schweizer Hersteller dürften ihre Produkte mit SQS-Bescheinigungen also weiter in Deutschland anbieten, sofern sie einen Bevollmächtigten in der EU für diese Produkte ernannt hätten, heisst es. Eine zusätzliche Zertifizierung in der EU ist damit hinfällig.
Davon profitieren 54 Schweizer Hersteller mit SQS-Zertifikaten, die zusammen 2000 Mitarbeitende beschäftigen, wie Swiss Medtech schreibt. Diese Unternehmen machen «ein Drittel ihres Umsatzes in der EU», wobei Deutschland mit 50 Prozent dieses Umsatzes ihr wichtigster Abnehmer sei.