- Die Schweiz setzt Rückführungen nach Afghanistan «wegen der veränderten Situation im Land bis auf Weiteres aus»,
- Dies teilt das Staatssekretariat für Migration (SEM) mit.
- Bern hielt lange an Rückführungen fest.
- Es würden auch keine neuen Wegweisungen verfügt. Einzig bei straffälligen Personen würden die Vorbereitungen für eine Rückführung weitergeführt.
Afghanistan hatte die Schweiz bereits Anfang Juli gebeten, Rückführungen von abgewiesenen Asylbewerbern wegen des Vormarsches der Taliban und wegen der Corona-Pandemie während drei Monaten aufzuschieben. Dennoch hielt Bern weiter an Zwangsrückführungen in das kriegsgeplagte Land fest.
Hilfsorganisationen hatten seit langer Zeit gefordert, dass die Schweiz Rückführungen nach Afghanistan stoppt – so auch die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) noch einmal am Mittwoch, nachdem Deutschland und die Niederlande bereits auf Rückführungen verzichtet hatten.
Lage in Afghanistan hat sich verschlechtert
Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich seit der Entscheidung über den Abzug der internationalen Truppen aus dem Land Mitte April dramatisch verschlechtert.
Die islamisch-fundamentalistischen Taliban haben inzwischen wieder neun Provinzhauptstädte unter ihre Kontrolle gebracht.