Es ist wohl einer der übelsten Jobs in der Schweiz: WC-Putzen bei der SBB. Für das Personal sei es eine grosse Belastung, sagt Jürg Hurni, Sekretär Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, in der «Tagesschau»: «Diese Toiletten sind zum Teil voll mit Erbrochenem, vor allem wenn wieder irgendwo in der Schweiz ein Fest war.» Aber auch an normalen Tagen seien diese Toiletten stark mit Fäkalien verschmutzt.
Das Reinigungspersonal erhielt für solche Einsätze deshalb eine Zulage von einem 1.45 Franken pro Stunde. Seit Anfang Jahr ist dies allerdings nicht mehr der Fall, wie die SBB einen Bericht von «20 Minuten» bestätigt.
Neues Lohnsystem mit Lücken
Hintergrund ist laut SBB eine Vereinfachung des Lohnsystems, indem unter anderem auf Zulagen verzichtet wird. Mitarbeitende der tiefsten Lohnklasse seien im Rahmen dieser Überarbeitung bessergestellt worden. Allerdings sei es zutreffend, dass durch den Wegfall der Zulagen einige Reinigungsmitarbeitende weniger Lohn erhielten, sagt SBB-Mediensprecher Reto Schärli.
«Selbstverständlich wollen wir für diese Mitarbeitenden eine gute Lösung. Wir haben den Gewerkschaften ein Angebot gemacht, die Gespräche laufen noch», sagt Schärli. Wie das Angebot aussieht, will die SBB öffentlich nicht sagen. Die Gewerkschaft jedenfalls hält es noch für ungenügend.