- US-Präsident Donald Trump hat neue Test-Raketen des US-Militärs – sogenannte Hypersonic Missiles – wiederholt als Hydrosonic Missiles bezeichnet.
- Hydrosonic ist jedoch der Name einer Zahnbürste der Zahnhygiene-Marke Curaprox aus Kriens im Kanton Luzern.
- Da freut man sich über den Versprecher des US-Präsidenten. Die Verkaufszahlen schossen zwischenzeitlich in die Höhe.
«Wir haben jetzt Hydrosonic Missiles. Wir haben das beste Militär der Welt», so Donald Trump an einer Wahlkampf-Veranstaltung in Florida von vergangenem Freitag. Oder in Michigan am Samstag: «Sie sind sehr schnell. Hydrosonic.» In Arizona am Montag: «Sie sind fünf- bis siebenmal schneller als die schnellste Rakete der Welt.»
Hydrosonic oder Hypersonic?
Der US-Präsident meinte damit sehr wahrscheinlich die militärischen Hyperschall-Raketen, welche das Pentagon im März testete. Sie fliegen mit 17-facher Schallgeschwindigkeit, weswegen das US-Militär von Hypersonic Missiles spricht. Trump hat sie auch schon Super-Duper-Raketen genannt. Anders als seine Aussagen jedoch vermuten lassen, sind diese Raketen noch nicht fertig entwickelt.
Hydrosonic, das von Trump tatsächlich verwendete Wort, hat mit einer Rakete hingegen nichts zu tun. Es ist der Name einer elektrischen Zahnbürste der Schweizer Dentalhygiene-Marke Curaprox. Dabei handelt es sich zwar um eine Schall-Zahnbürste, für den Hyperschall fehlen aber ein paar Bürstenkopf-Umdrehungen.
Mehr verkaufte Zahnbürsten
Curaprox ist eine Marke des Dentalhygiene-Konzerns Curaden aus dem luzernischen Kriens. Die Produkte werden vorwiegend über Empfehlungen von Dentalhygienikern und Zahnärztinnen vertrieben. Die Firma ist in Ländern auf der ganzen Welt aktiv – unter anderem auch in den USA.
Bei Curaden selbst freut man sich über den trumpschen Wortverdreher. «Nebst dem Vertriebskanal über die Zahnärzte verkaufen wir unsere Produkte auch auf Amazon», sagt Steffen Müller auf Anfrage von SRF. Er ist bei Curaden für den US-Markt verantwortlich. «Da sieht man relativ schnell, wie sich der Absatz entwickelt.»
Und tatsächlich: «Nach den Medienberichten zu Trumps Versprecher sind die Verkäufe der Hydrosonic-Zahnbürste kurzzeitig auf das vier- bis fünf-fache gestiegen.» Mittlerweile seien die Zahlen nicht mehr ganz so hoch, doch das Verkaufsniveau bewege sich nach wie vor auf einem höheren Niveau als davor.
Ein Geschenkkorb fürs Weisse Haus
Die unbeabsichtigte Werbung aus dem Mund des US-Präsidenten will Müller nun nutzen, um die Marke Curaprox in den USA bekannter zu machen. «Ich treffe mich demnächst mit unserer Werbeagentur, um einige Marketing-Ideen zu besprechen.» Ein politisches Statement gebe es aber sicher nicht.
Ob Donald Trump schon einmal mit der Curaprox-Zahnbürste in Kontakt gekommen ist und die Rakete deshalb mit ihrem Produktnamen verwechselte, darüber kann auch Steffen Müller nur spekulieren. Er wisse nicht, ob ihre Zahnbürste im Bad des US-Präsidenten stehe. Was nicht ist, könnte ja noch werden: «Wir lassen dem Weissen Haus sicher einen Geschenkkorb zukommen», sagt Müller.