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Karte, Twint, Smartphone: Was kostet wie viele Gebühren?
Aus News Plus vom 17.05.2024. Bild: Keystone / Christian Beutler
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Versteckte Kosten Zahlen mit Karte oder Twint: Wo sind die Gebühren am tiefsten?

Wer im Laden oder Restaurant bezahlt, löst Gebühren aus – je nach Zahlmethode. Mehr Durchblick im Gebührendschungel.

Wer sein Gipfeli kontaktlos bezahlt, spart Geld – und kostet das Café Gebühren. Bargeldzahlerinnen und -zahler rühmen sich darum damit, die günstigsten Kundinnen und Kunden zu sein. Nur, stimmt das?

Gebühren via Twint – es ist kompliziert: Wer bei Twint den QR-Code scannt und den Betrag selbst eingibt, wie teils am Marktstand üblich, ist ein eher beliebter Kunde. «Dann beläuft es sich auf ein paar wenige Rappen», sagt Severin Pflüger, Geschäftsführer des Verbands Elektronischer Zahlungsverkehr. «Wenn Sie für fünf Franken einkaufen, sind es fünf Rappen, die der Händler bezahlt.» Die für den Bezahlenden bequemere Lösung, die automatische Zahlung via QR-Code, kostet aber einiges mehr. Laut des Experten wären das bei einem Fünf-Franken-Gipfeli schon 30 Rappen.

Hände, zwei halten Lesegerät, eine rechts hält Handy zum Bezahlen. Auf dem Tisch eine Tasse Kaffee.
Legende: Gerade bei kleineren Beträgen gehen die Gebühren je nach Zahlungsart auseinander. Doch auch beim gelobten Bargeld gibt es versteckte Kosten. IMAGO / Shotshop

Die im Smartphone hinterlegte Karte: Mittlerweile haben viele ihre Debitkarte auf dem Handy hinterlegt. Wer so bezahlt, kostet das Unternehmen gerade bei kleinen Beträgen relativ viel. Bei einem Fünf-Franken-Gipfeli zum Beispiel: «Hier dürfte die Bäckerei ungefähr 50 Rappen bezahlen für ihren Einkauf, also zehn Prozent gehen weg», sagt Severin Pflüger. «Wenn Sie für 15 Franken einkaufen würden, wären es vielleicht nur 65 Rappen.» Zur Berechnung gibt es keine einfache Formel. Ketten mit hohem Umsatz und vielen Kartenlesegeräten kommen günstiger weg als ein kleiner Einzelbetrieb.

Die physische Debit- oder Kreditkarte: Die Debitkarten-Gebühren machten erst kürzlich Schlagzeilen: Die Schweizer Wettbewerbskommission einigte sich mit Mastercard auf tiefere Debitkarten-Gebühren. Wer nostalgisch die Karte zückt, kommt die Café-Betreiberinnen schon heute günstiger zu stehen als mit der im Smartphone hinterlegten. «Wie viel günstiger, ist schwer zu sagen. Vielleicht sind es 30 Rappen, vielleicht sind es 20», sagt Severin Pflüger. Teurer für den Cafébetreiber wird es bei der Kreditkarte. «Da sind wir wieder bei der In-App-Lösung. Also wieder eher bei 50 Rappen.»

Wer verdient an den Gebühren?

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Drei Akteure profitieren von den Gebühren:

  • Der Acquirer: Dieser hat den Vertrag mit dem Händler, ermöglicht ihnen also die Akzeptanz von Kreditkarten wie Mastercard, Visa und vielen anderen. «Sagen wir, ein Drittel von diesen Gebühren gehen an den Acquirer», so Severin Pflüger.
  • Die Bank: «Die Bank, die Ihr Konto führt, verdient ein Drittel bis die Hälfte.»
  • Das «Card scheme»: Das Kartensystem, also etwa Mastercard, Visa oder Twint. «Die nehmen dann eigentlich noch den Rest, der übrig bleibt.»

Gebührenfreies Bargeld – die beste Option? Viele Café-Besitzer setzen wegen der Gebühren auf die Devise: Nur Bares ist Wahres. Das stimmt teilweise. Die Gebühren fallen weg, aber es gibt versteckte Kosten: Etwa die Zeit, welche das Personal braucht, um das Bargeld zu zählen und das Wechselgeld herauszugeben. Auch Fehlbeträge fliessen mit ein. Aber: «Kleinere Unternehmen, berücksichtigen tendenziell nicht diese Opportunitätskosten», sagt Tobias Trütsch von der Universität St. Gallen. «Daher haben sie eher das Gefühl, dass Bargeld billiger sei als Kreditkarten.»

Kein klarer Sieger: Elektronisch bezahlen ist also nicht gleich elektronisch bezahlen. Es kommt zum Beispiel auf die Höhe des Betrags an. Beim Gipfeli ist Twint sehr günstig, aber nur die einfache Variante, bei der die Kundin den Betrag selbst eingibt. Bei höheren Beträgen kann das schon wieder anders sein. Die Bedingungen könnten je nach Anbieter und auch nach Branche variieren, sagt Severin Pflüger.

SRF 4 News, News Plus, 17.05.2024, 16 Uhr ; 

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