Die Anklage: Die Militärjustiz wirft Kaderangehörigen des «Lehrverbandes Infanterie» Veruntreuung, Missbrauch von Material sowie Nichtbefolgung von Dienstvorschriften vor. In einem Fall lautet die Anklage zudem «gewerbsmässiger Betrug».
Die Zuwiderhandlungen: Der Hauptangeklagte soll Infrastruktur und Munition der Armee einem Schützenverein zur Verfügung gestellt haben. Von Januar 2008 bis Oktober 2013 benutzte der Hauptangeklagte die Schiessstände in Lussy (FR) und im Waadtländer Hongrin-Tal sowie eine Flak-Halle in Payerne (FR) gratis, um regelmässig «kostspielige Kurse» anzubieten. Dem Bund entgingen so zusätzliche 300'000 Franken.
Insgesamt bereicherte sich der Hauptangeklagte um mehr als 800'000 Franken. In den Jahren 2011 und 2012 zahlte er mit dem Geld seiner Ehefrau monatlich 1000 Franken. Auch andere Personen profitierten finanziell. Die Einnahmen erlaubten ihm aber auch, für 99'000 Franken Waffen zu kaufen. Er soll ein «veritables Waffenlager» angelegt haben.
Der Prozess: Die Hauptverhandlung vor dem Militärgericht 2 in Yverdon-les-Bains dauert die ganze Woche. Sie ist öffentlich und findet in französischer Sprache statt. Die Urteilsverkündung wird für anfangs 2017 erwartet.