Nicht erst seit Corona sind Balzfahrten sogenannter Autoposer gang und gäbe. Motoren heulen auf, der Auspuff knallt, der Sportwagen wird mehrere Male an gleichen, oft frequentierten Plätzen wie zum Beispiel Bahnhöfen, Einkaufsmeilen oder Seepromenaden spazieren gefahren.
Erste Massnahmen gehen nach hinten los
So geschieht das auch regelmässig in Romanshorn TG, vor allem an der Hafenstrasse. Schon seit 2020 versucht die Stadt am Bodensee mithilfe von baulichen Massnahmen, Autoposer loszuwerden und damit Lärmemissionen zu reduzieren. Poller wurden aufgestellt und Tempo-Hemmschwellen installiert.
Die Massnahmen aber waren bislang eher kontraproduktiv. «Die machen sich einen Spass daraus, möglichst schnell durch die Verbauungen zu fahren», sagt Dominik Reis, Stadtrat von Romanshorn und dort zuständig für den Verkehr. Messungen hätten ergeben, dass bis morgens um 3 Uhr «sinnlose» Fahrten gemacht werden.
Nur Autoposer im Visier
Deshalb greift die Stadt nun durch: In Teilen der Hafenstrasse ordnet der Stadtrat ein tägliches Nachtfahrverbot von 23 bis 5 Uhr an. Weiterhin fahren dürfen Anwohnende, Restaurantgäste, Lieferanten oder Bootseigner. Damit sollen Autoposer-Fahrten vermieden und darüber hinaus der Motorenlärm weiter verringert werden.
Nur schon die Verbotstafel wird eine abschreckende Wirkung haben.
Der Vorteil? «Da hat die Bevölkerung etwas davon», sagt Reis. Es gehe nur um jene, die sinnlos hin und her fahren. Wie die Behörden kontrollieren wollen, wer jetzt ein Bootsbesitzer oder Restaurant-Besucher und wer ein Autoposer ist, will der Stadtrat nicht im Detail verraten. Aber: Zusammen mit der Kantonspolizei habe man die nötigen Mittel, so Reis.
Einjähriger Versuchsbetrieb
Wer das geplante Verbot nicht einhält, muss mit einer Busse in der Höhe von 100 Franken rechnen. Nur schon die neue Verbotstafel werde eine abschreckende Wirkung haben, sagt Stadtrat Reis. Das Nachtfahrverbot soll in einem einjährigen Versuchsbetrieb angewendet werden. In nächster Zeit wird es noch öffentlich aufgelegt.