- Bei einem Graureiher im Tierpark Dählhölzli in Bern ist das Vogelgrippevirus nachgewiesen worden.
- Der Bund bereitet allfällige Massnahmen gegen eine weitere Verbreitung der Seuche bei den Hausgeflügelbeständen vor.
- Die Vogelgrippe tritt gegenwärtig in fast allen Ländern Europas auf.
Der tote Graureiher war in der Pelikan-Anlage gefunden worden, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) mitteilte.
Das Institut für Virologie und Immunologie untersuche derzeit, ob es sich um eine hochansteckende Variante der Vogelgrippe handle, schreibt das BLV. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, würden Massnahmen getroffen, um die Hausgeflügelbestände zu schützen. Dazu würde zum Beispiel eine strikte Vermeidung von Kontakten zu Wildvögeln gehören.
Weiter kläre das Tierspital Bern die Todesursache eines verendeten Pelikans ab. Alle weiteren Vögel im Tierpark zeigten bislang keine verdächtigen Symptome.
Massensterben an der Nordsee
Die Vogelgrippe tritt gegenwärtig in fast allen Ländern Europas auf. In Küstengebieten an der Nordsee wird von Massensterben von Wasservögeln berichtet. Laut dem BLV besteht ständig ein Risiko, dass Zugvögel das Virus in die Schweiz einschleppen. Deshalb gelten weiterhin mindestens bis am 15. März 2022 entlang der grossen Gewässer im Mittelland vorbeugende Massnahmen. In diesen Gebieten darf Geflügel nur unter Auflagen ins Freie.
Gänse oder Laufvögel müssen von Hühnern getrennt gehalten werden und verdächtige Symptome bei den Tieren müssen sofort den kantonalen Veterinärbehörden gemeldet werden.
Das Virus ist nach heutigen Erkenntnissen in äusserst seltenen Fällen auf den Menschen übertragbar. Personen, die Kadaver von Wildvögeln finden, wurden deshalb gebeten, diese vorsichtshalber nicht zu berühren und den Fund der Polizei oder dem Wildhüter zu melden. Der Verzehr von Geflügelfleisch oder Eiern ist laut BLV jedoch unbedenklich.
Letzter Fall im Kanton Zürich
Seit Ende Oktober haben die Fälle von Vogelgrippe bei wildlebenden Wasservögeln in Europa laut BLV stark zugenommen. In mehreren Ländern seien auch erste Fälle in Geflügelbetrieben aufgetreten. Ende November war es in Hüntwangen (ZH) zu einem Fall von Vogelgrippe in einer Hobbyhaltung mit Hühnern und Wasservögeln gekommen.