Die Fasnacht 2020 war für die Katz: Mitten während der Luzerner Fasnacht musste man abbrechen. In Basel – dort beginnt die Fasnacht jeweils später – konnte man gar nicht erst starten. 2021 wurde sie vielerorts abgesagt oder auf kleine Veranstaltungen beschränkt. Und 2022? Wir haben bei den Fasnachtskomitees nachgefragt.
Basel: Hoffen auf Normalität
Was genau in der Schweizer Fasnachtshauptstadt Basel passiert, ist noch offen. Die Basler Fasnacht 2022 soll voraussichtlich vom 7. bis am 9. März stattfinden, heisst es beim Fasnachts-Comité, das unter anderem die Basler Strassenfasnacht organisiert.
«Wir hoffen sehr, dass es endlich wieder eine Fasnacht gibt», sagt Obfrau Pia Inderbitzin. Am Ende entscheiden jedoch die Behörden über eine Durchführung.
Bereits klar ist in Basel, dass die zahlreichen Vorfasnachtsveranstaltungen stattfinden sollen. Hier sei man zum Beispiel beim «Drummeli», der grössten Veranstaltung, in den Starlöchern, sagt Inderbitzin. Und auch das Fasnachts-Abzeichen, die sogenannte «Blagedde», sei bereits in Vorbereitung.
Luzern: Sport als Vorbild
Die Verantwortlichen beim Luzerner Fasnachtskomitee LFK sind zuversichtlich, dass es 2022 wieder eine richtige Fasnacht geben wird. Man gehe aktuell davon aus, dass die Fasnacht in ähnlicher Art stattfinden kann wie sportliche Anlässe im Freien. Als Vorbild dient etwa der Swiss City Marathon, der am Wochenende in Luzern durchgeführt wird. Dort gilt für alle Sportlerinnen und Helfer eine Zertifikatspflicht, für das Publikum jedoch nicht.
«Analog könnte man es auch beim Fasnachtsumzug machen», sagt Peti Federer vom LFK. Deshalb habe man allen Fasnachtsgruppen und Guggenmusiken mitgeteilt: Wer sich für 3G entschieden habe, könne die Arbeiten für Kostüme, Masken und Wagen an die Hand nehmen und proben.
Bern: alles noch offen
«Wir schauen mit Sorge auf diese Zeit», sagt Thomas Fritz, Sprecher des Vereins Berner Fasnacht. Einen grossen Umzug, wie üblich, werde man mit den aktuellen Vorschriften nicht durchführen können.
Aktuell plane man mindestens zwei verschiedene Szenarien: Das Szenario einer «Standardfasnacht», wie man sie von früher kennt. Das zweite Szenario sieht die Möglichkeit vor, irgendwo in Bern einen 3G-Anlass zu veranstalten; mit einem abgesperrten Bereich, Einlasskontrolle und Zertifikat.
Es ist schlussendlich auch eine Frage des Geldes: Nur mit einer normalen Fasnacht können die Kosten gedeckt werden. Mitte Dezember werde definitiv entschieden, welche Variante es denn wird, so Thomas Fritz.
Solothurn: Optimismus pur
In der Stadt Solothurn soll die Fasnacht 2022 wieder so normal wie möglich stattfinden – auch wenn es aktuell noch einige Unklarheiten gibt. Anfang Oktober habe man trotz Unsicherheiten beschlossen, die Planung der Fasnacht anzupacken, schreibt die Vereinigte Fasnachtsgesellschaft Solothurn. Viele Anlässe in Innenräumen werden wohl mit Zertifikatspflicht durchgeführt.
Ein grosses Fragezeichen gibt es indes noch bei den Umzügen mit viel Publikum und der Gassenfasnacht im öffentlichen Raum, welche als 3G-Anlässe kaum organisierbar seien. Man prüfe hier noch verschiedene Varianten, zum Beispiel absperrbare 3G-Zonen. Die Fasnachtszünfte scheinen diesbezüglich aber optimistisch zu sein und haben mit dem Bau ihrer Umzugswagen bereits begonnen.
Die Solothurner Fasnacht gehört mit der frühmorgendlichen Chesslete am Schmutzigen Donnerstag, zwei grossen Umzügen zu den grösseren Fasnachten in Schweizer Städten.