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Verdacht auf Vetternwirtschaft in Genf
Aus Rendez-vous vom 09.04.2024. Bild: KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi
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Vorwürfe der Vetternwirtschaft Ein «Netzwerk von Kumpanei» in Genf

  • Die Stadt Genf klärt ab, ob es im Departement der Grünen Stadträtin Frédérique Perler zu Vetternwirtschaft gekommen ist.
  • Die Co-Direktorin des Departements für Planung, Bau und Mobilität (DACM) soll ihre Halbschwester eingestellt haben, ohne die Verwandtschaftsbeziehung offenzulegen.
  • Auch sei ein Paar aus der Region Paris angestellt worden. Die beiden sollen über ihren Wohnort gelogen haben.

Nach den Enthüllungen reagiert die Stadt Genf mit der Suspendierung der Co-Direktorin des DACM. Zudem wurden drei Mitarbeitende entlassen. Diesen Entscheid traf der Stadtrat (Exekutive) am Montag nach einer ausserordentlichen Sitzung einstimmig, wie er am Dienstag mitteilte. Der Leiter der Abteilung für Finanzkontrolle soll die laufenden Überprüfungen abschliessen, könne aber auch weitergehende Untersuchungen durchführen.

Ende März hatte die Zeitung «Tribune de Genève» enthüllt, dass die Co-Direktorin des DACM ihre Halbschwester für eine Stelle als Kommunikationsbeauftragte eingestellt hatte, ohne die Verwandtschaftsbeziehung bekannt zu geben. Dies ermöglichte auch die Einstellung eines Paares aus der Nähe von Paris, das über seinen Wohnsitz log, um die Vorschriften zu umgehen. Die Verträge dieser drei Personen wurden gekündigt.

Falsche Wohnadresse

Stadtrat Daniel Sormanni (MCG) war der erste, der die Affäre anprangerte und sich darüber wunderte, dass der Franzose, der Mitte März als stellvertretender Direktor eingestellt wurde, von so weit her kam. Die Gemeindeordnung sieht einen festen Wohnsitzbereich für das Personal vor, der einen Teil des benachbarten Frankreichs und des Kantons Waadt umfasst.

Die «Tribune de Genève» fand heraus, dass dieser neue Direktor für den Investitionsfinanzplan der Lebensgefährte einer Mitarbeiterin des DACM ist, die neun Monate zuvor als Stadtplanerin eingestellt worden war. Laut «Léman bleu» umging dieses Paar die Vorschriften, indem es die Adresse eines Bauernhofs in Genolier VD benutzte, der dem Schwiegervater der Co-Direktorin des Departements gehört.

Diese falsche Wohnadresse hatte die Co-Direktorin auch 2019 verwendet, obwohl sie in Yverdon VD wohnte, also ausserhalb des Gebiets, in dem das Personal gemäss Ordnung seinen Wohnsitz haben muss. «In diesem Fall gab es offensichtlich ein Netzwerk von Kumpanei. Es bleibt abzuwarten, wer dahinter steckt, und ob die Magistratin davon wusste», sagte Sormanni auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Rendez-vous, 09.04.2024, 12:30 Uhr ; 

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