Das Wichtigste in Kürze
- Bei Symptomen einer Erkältung greifen viele zu Kombipräparaten, welche gleichzeitig Fieber, Schnupfen, Gliederschmerzen und Halsweh bekämpfen.
- Doch Ärzte und Apotheker warnen: Die Kombipräparate sind nicht so harmlos. Sie können den Körper unnötig belasten.
- Medizinische Fachleute empfehlen, die Symptome lieber einzeln und gezielt zu behandeln.
Kombipräparate gegen Erkältungen sind nicht so harmlos wie ein Multivitaminsaft. Sie bergen auch Risiken. Sie bestehen einerseits aus diversen Wirkstoffen, die alle möglichen Erkältungssymptome bekämpfen.
Nach dem Schrotschuss-Prinzip schiessen sie in alle Richtungen, was zwar für die Patienten einfach, aber auch unnötig und für den Körper belastend ist.
Nebenwirkungen und Überdosierungen
Andererseits werden die Nebenwirkungen von Wirkstoffen wie beispielsweise Müdigkeit und Herzrasen häufig unterschätzt oder unbewusst in Kauf genommen. Auch ist vielen Leuten nicht klar, wie schnell eine Überdosierung zum Beispiel vom Wirkstoff Paracetamol erreicht ist.
Ausserdem können selbst die besten Mittel die Erkältungsbeschwerden nur lindern. Ist der Virus im Körper drin, muss er vom Immunsystem ausgeschafft werden. Wirkstoffe bekämpfen nicht den Virus, sondern die Erkältungssymptome. Bei Erwachsenen dauert eine Erkältung deshalb mit oder ohne Medikamente sieben bis vierzehn Tage.
Fachleute raten: Symptome einzeln behandeln
Eine Erkältung läuft immer nach einem ähnlichen Schema ab: Zuerst kratzt der Hals, dann läuft die Nase, am Schluss kommt der schleimlösende Husten. Die Symptome treten nicht gleichzeitig auf. Behandelt man von Anfang an alle Symptome, belastet man den Körper mit unnötigen Wirkstoffen.
Besser ist es, die Symptome einzeln und lokal zu behandeln. Das Nasenspray lässt die Schleimhaut vor Ort abschwellen und der Hustensaft kann gezielt auf die Art des Hustens abgestimmt werden.