Eine der neu gewählten Nationalrätinnen ist Christine Badertscher. Die 37-jährige Agronomin aus dem Kanton Bern wurde für die Grünen gewählt. «Nationalrätin Christine Badertscher» klingt in ihren Ohren noch ungewohnt, sagt sie. Wenn sie an den ersten Sessionstag denke, sei sie sehr aufgeregt.
Christine Badertscher arbeitet für den Bauernverband und für das Hilfswerk Swissaid. In diesen Funktionen hat sie oft mit dem Parlamentsbetrieb zu tun. Dennoch ist vieles in Bern neu für sie, sagt Badertscher.
Insbesondere denkt die Grüne an die Kommissionarbeit: «Das ist das, was man als Aussenstehende am wenigsten mitbekommt. Dort bin ich sicher sehr froh um Tipps von Kolleginnen und Kollegen.»
Götti-System stösst an Grenzen
Im Weiteren gebe es auch Themen, wo sie sich einlesen muss, sagt Badertscher. Hier müsse sie dann sicher «über die Bücher.»
Badertscher ist nicht alleine. 17 Sitze haben die Grünen im Nationalrat dazugewonnen. Das sind viele neue Köpfe in der Fraktion. Das schnelle Wachstum ist eine Herausforderung, sagt Fraktionspräsident Balthasar Glättli.
Die Grünen haben ein Gotten-Götti-System vorgesehen. «Als wir das geplant haben, dachten wir an eine eins-zu-eins-Betreuung. Das wird nun nicht mehr möglich sein so.»
Listen mit Tipps und Klausur
Diese Altgedienten stehen den Frischgewählten mit Rat und Tat zur Seite. Die Grünen haben auch Material vorbereitet, um ihr Wissen festzuhalten. Etwa, in welcher Kommission mit welchen Personen oder mit welchen Experten und Interessenvertretern zusammengearbeitet wurde. «Diese Listen werden jetzt natürlich von noch mehr Leuten mit Interesse gelesen», sagt Glättli.
Neun Sitze haben die Grünliberalen dazugewonnen. Sie wollen ihren Neugewählten ebenfalls einen möglichst guten Start ermöglichen, sagt Generalsekretär Michael Knöpfli: «Wenn eine Fraktion zu über 50 Prozent aus neuen Personen besteht, dann ist es ganz wichtig, dass sie von Beginn weg gut zusammenarbeitet.»
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