Noch fehlen vier Sitze in der kleinen Kammer: Am 24. November wird über die letzten Ständeratsmandate in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft und Schwyz entschieden. Klar ist bisher, dass die Grünen zu den Gewinnern im Ständerat gehören. Verliererin ist die SP. Bisher hat sie nur 9 ihrer 12 Sitze gesichert.
Politisches Erdbeben im Tessin
Der langjährige CVP-Ständerat Filippo Lombardi (CVP) ist abgewählt, und die FDP verliert den Sitz des zurückgetretenen Fabio Abate. Neue Ständeräte sind Marina Carobbio (SP) und Marco Chiesa (SVP).
Merlini hätte den Ständeratssitz des zurückgetretenen Fabio Abate verteidigen sollen. Die Tessiner FDP hat nach dieser Niederlage zum ersten Mal seit über hundert Jahren keinen Sitz mehr im Stöckli. Mit Marina Carobbio erobert erstmals eine Frau einen Ständeratssitz für das Tessin.
Keine grüne Überraschung in Zürich
Für einmal gibt es im Kanton Zürich keine grüne Sensation: Die Grüne Marionna Schlatter hat den Einzug in den Ständerat deutlich verpasst. Gewählt wurde der bisherige Ständerat Ruedi Noser (FDP).
Die Kriterien Frau und Grün reichten offenbar nicht aus. Bereits im ersten Wahlgang schaffte es der bisherige SP-Ständerat Daniel Jositsch. Das «bewährte Duo Jositsch-Noser», wie sich die beiden stets bezeichnen, bleibt somit weitere vier Jahre im Amt.
In Bern haben die Frauen das Nachsehen
Der Bisherige Hans Stöckli (SP) und der Neue Werner Salzmann (SVP) vertreten den Kanton Bern künftig im Ständerat. Regula Rytz (Grüne) musste sich mit dem dritten Rang bescheiden, Christa Markwalder (FDP) mit dem vierten. Beide bleiben damit im Nationalrat.
Die Stichwahl im Kanton Bern wurde zum Showdown der Machtblöcke. Das rot-grüne und das bürgerliche Lager schickten je ein Zweierticket ins Rennen und strebten so die ungeteilte Standesstimme an.
FDP verteidigt Sitz in Zug
Die Zuger FDP behält immerhin einen Sitz im Bundesparlament. Nach dem Verlust des Nationalratsmandats hat ihr Kandidat Matthias Michel im zweiten Wahlgang den Ständeratssitz verteidigt. Er distanzierte seinen Hauptgegner Heinz Tännler von der SVP deutlich.
Im ersten Wahlgang am 20. Oktober war bereits Ständerat Peter Hegglin von der CVP im Amt bestätigt worden.
Solothurner Duo bestätigt
Roberto Zanetti (SP) bleibt vier weitere Jahre Solothurner Ständerat. Wie schon 2015 schaffte er den Sprung ins Stöckli im zweiten Wahlgang souverän. Er distanzierte SVP-Herausforderer Christian Imark klar. Bereits im ersten Wahlgang war Ständeratssitz Pirmin Bischof (CVP) bestätigt worden.
Das Duo Bischof/Zanetti vertritt den Kanton Solothurn seit 2011 in der kleinen Kammer. Zanetti war schon 2010 als Ersatz für den verstorbenen Ernst Leuenberger (SP) in den Ständerat gewählt worden.
Rechtsteiner triumphiert in St. Gallen zum dritten Mal
Die bisherigen St. Galler Ständeräte Benedikt Würth (CVP) und Paul Rechsteiner (SP) verteidigen ihre beiden Sitze. Der Herausforderer, Roland Rino Büchel von der SVP, landete mit einem Abstand von gut 16'000 Stimmen auf dem dritten Platz.
Für den St. Galler Noch-Regierungsrat Benedikt Würth war es ein Start-Ziel-Sieg – der zweite hintereinander. Er setzte sich zuerst im Mai in der Ersatzwahl für Bundesrätin Karin Keller-Sutter im zweiten Wahlgang durch und schaffte es nun auch in der Erneuerungswahl. Für Paul Rechsteiner ist es der dritte Sieg in Folge, jeweils im zweiten Wahlgang.