Erst spät, Anfang September, hat Priska Grünenfelder ihre Kandidatur für den einzigen Glarner Nationalratssitz bekannt gegeben. Es sei Zeit, dass eine Frau die Glarnerinnen und Glarner in Bern vertrete, begründete sie ihren Schritt. Sie wolle sich insbesondere in der Familienpolitik, in Fragen der Gleichstellung und der Nachhaltigkeit engagieren.
Bisher kaum politische Erfahrungen
Zur Politik sei sie eher durch Zufall an einer Podiumsveranstaltung ihrer Schule gekommen, erklärt die 33-Jährige. Bisher habe sie noch nie ein politisches Amt gehabt.
2018 hatte sich Grünenfelder als Kandidatin für den Glarner Landrat aufstellen lassen, verpasste aber einen Sitz eher knapp.
Linksgrüne Allianz
Am 9. September nominierte die SP-Kantonalpartei Priska Grünenfelder einstimmig zu ihrer Nationalratskandidatin. Gleichzeitig beschloss die Partei, den Grünen Ständeratskandidaten This Zopfi bei seinem Wahlkampf zu unterstützen. Es brauche einen linksgrünen Schulterschluss, wenn das «moderne Glarus» eine Chance auf einen Sitz haben will, hiess es.
Die politischen Ziele
Den Auslöser für ihre politische Karriere war ein Podium, welches sie als Sekundarlehrerin mitorganisiert hatte. Die Frauen und die Jungen sind untervertreten. «Es ist Zeit für die erste Glarnerin in Bern», sagt Grünenfelder.
Es ist Zeit für die erste Glarnerin in Bern.
Priska Grünenfelder teilt sich die Familienzeit mit ihrem Mann. Beide arbeiten Teilzeit. Sie möchte, dass alle, die ein solches Familienmodell leben wollen, dies auch können und dass dies nicht die Ausnahme sei. Sollte sie nach Bern gewählt werden, würde sie ihre Teilzeitstelle als Sekundarlehrerin aufgeben.
Ich möchte authentisch für einen Wandel in der Klimapolitik einstehen.
Grünenfelders haben drei kleine Kinder. «Ich möchte, dass auch meine Kinder einen Planeten, ein Land, ein Glarnerland haben, wo sie es gut haben», sagt Grünenfelder. Deshalb sei ihr auch Klimapolitik wichtig. Sie wolle authentisch für einen Wandel in der Klimapolitik einstehen und Nägel mit Köpfen machen.
Die Wahlchancen
Priska Grünenfelder dürfte mit ihren linken Anliegen und als Stimme für die Frauen punkten. Um Martin Landolt aus dem Nationalrat zu werfen, müsste sie aber auf Anhieb mehr Stimmen holen, als der langjährige Politiker. Das dürfte im traditionell konservativen Kanton Glarus schwierig werden.