Die Baselbieter Grünen sind momentan erfolgsverwöhnt. Bei den Landratswahlen im März konnten sie sechs zusätzliche Sitze gewinnen. Der Wähleranteil kletterte auf 15 Prozent. Überraschend kam dieses Ergebnis nicht: Die Grünen profitieren von der so genannten «Grünen Welle», die von der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg ins Rollen gebracht wurde.
«Grünes Mäntelchen» sorgt für Unmut
Dennoch will man bei den Baselbieter Grünen nichts wissen von «laissez faire». «Wir nehmen es nicht locker», betont Nationalratskandidatin Florence Brenzikofer. Insbesondere das «grüne Mäntelchen» der anderen Parteien sei eine Gefahr. «Wir müssen den Leuten erklären, warum sie beim Thema Klima eben nicht die anderen Parteien, sondern uns wählen müssen», erklärt sie.
Diese Gefahr sieht Stefanie Bailer nicht. Sie ist Professorin für Politikwissenschaften an der Universität Basel. «Grundsätzlich wählen die Wählerinnen und Wähler die Partei, die am kompetentesten wirkt, wenn es um das Thema geht, das ihnen unter den Nägeln brennt.» Sie geht darum davon aus, dass die Grünen ihren Wähleranteil halten und eventuell auch steigern können.
Smartspider Grüne Baselland
Ständerats-Wahlkampf als Motor
Was den Wahlkampf bei den Baselbieter Grünen dieses Mal speziell macht, ist, dass sie zum ersten Mal gute Chancen haben, in den Ständerat einzuziehen. Die langjährige Nationalrätin Maya Graf gilt als Spitzenkandidatin und auch als Favoritin. Mit Daniela Schneeberger (FDP) und Eric Nussbaumer (SP) hat sie allerdings starke Konkurrenz.
Philipp Schoch, Nationalratskandidat der Grünen Baselland, sagt hierzu: «Da kann man sich nicht zurücklehnen. Wir müssen Gas geben.» Für den Wahlkampf sei diese Situation ein Gewinn: «Mayas Wahlkampf für den Ständerat ist wie ein Motor für unseren Nationalratswahlkampf».