Hans Stöckli hatte um seine Wiederwahl gezittert, sagte er nach Bekanntgabe des Resultats gegenüber SRF: «Ich hatte meine Rede für den Fall einer Nicht-Wahl vorbereitet.» Er sei froh, dass er sie nicht gebraucht habe.
Werner Salzmann und ich müssen uns nun zusammensetzen.
Natürlich wäre er lieber zusammen mit Regula Rytz gewählt worden, sagt Stöckli. Aber mit dem bisherigen BDP-Ständerat Werner Luginbühl habe er einen hervorragenden Partner gehabt. «Wir sind sogar Freunde geworden.» Ob ihm das mit Werner Salzmann auch gelingen werde, werde sich zeigen. «Wir müssen uns nun zusammensetzen und schauen, wie wir den Kanton Bern möglichst gut gemeinsam vertreten können.»
Werner Salzmann erklärt sich seine Wahl mit einer starken Mobilisierung in ländlichen Gebieten. «Die Leute wussten, worum es geht und sie gingen wählen, das freut mich sehr.» Im ersten Wahlgang lag Salzmann noch knapp hinter Regula Rytz von den Grünen, nun hat er sie deutlich überholt.
Natürlich sei sie enttäuscht, sagt die nicht gewählte Nationalrätin und Grünen-Präsidentin Regula Rytz. Aber sie könne das Resultat gut respektieren. «Die Bevölkerung hat sich einen Ausgleich zwischen dem rot-grünen und dem bürgerlichen Lager gewünscht.»
Weg frei für Bundesratskandidatur?
Darauf angesprochen, ob sie nun – da nicht in den Ständerat gewählt – als Bundesratskandidatin zur Verfügung stehe, sagt Rytz: «Wir werden heute sicher nicht über Namen reden.» Ihre Partei werde demnächst entscheiden, ob und mit wem sie zur Bundesratswahl antreten wolle.
FDP-Basis zu klein
Am wenigsten Stimmen erhielt im zweiten Wahlgang die FDP-Kandidatin Christa Markwalder. In gewissen SVP-Stammlanden habe sie deutlich zulegen können, das sei dem gemeinsamen Antreten zu verdanken, sagt sie. Die zwei grössten Parteien zu überholen, sei für sie aber schwierig gewesen. «Trotzdem bin ich dankbar, dass ich viele zusätzliche Stimmen mobilisieren konnte.»
Im Kampf um die Berner Ständeratssitze hatten sowohl das rot-grüne als auch das bürgerliche Lager auf ein Zweierticket gesetzt. Nun hat sich die Stimmbevölkerung für je eine Vertretung aus den beiden Lagern entschieden.
Die Kandidierenden des zweiten Wahlgangs
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Bild 1 von 8. Hans Stöckli – SP (bisher). Er sei motiviert, gesund und «zwäg», um den Kanton Bern noch einmal im Ständerat zu vertreten, sagte Hans Stöckli bei seiner Nomination. Er ist seit 40 Jahren aktiv in der Politik tätig. Zwischen 1990 und 2010 war Stöckli Stadtpräsident von Biel. 2004 wurde er Nationalrat, 2011 Ständerat. Hans Stöckli ist 67-jährig und wohnt in Biel. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 8. So politisiert Hans Stöckli von der SP. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 3 von 8. Christa Markwalder – FDP. Eine schnelle politische Karriere legte Markwalder hin: Nach drei Jahren im Burgdorfer Stadtrat und eineinhalb Jahren im Berner Kantonsparlament, wurde sie 2003 in den Nationalrat gewählt. Die Juristin trat bereits 2011 zu den Ständeratswahlen an. Christa Markwalder ist 44-jährig und wohnt in Burgdorf. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 8. So politisiert Christa Markwalder von der FDP. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 5 von 8. Regula Rytz – Grüne. Aufgrund der Statuten muss die Parteipräsidentin der Grünen Schweiz ihr Amt nächstes Jahr abgeben. Nun will sie in den Ständerat. Rytz war zwischen 1994 und 2005 Grossrätin des Kantons Bern, danach acht Jahre Stadtberner Gemeinderätin. Seit Oktober 2011 gehört sie dem Nationalrat an. Regula Rytz ist 57-jährig und lebt in Bern. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 8. So politisiert Regula Rytz von den Grünen. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 7 von 8. Werner Salzmann – SVP. Der Präsident der bernischen SVP ist seit 2015 im Nationalrat. Als Präsident des Berner Schützenverbands hat er sich gegen das EU-Waffenrecht stark gemacht. Werner Salzmann ist gelernter Landwirt, seit 2007 ist er bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern Chefexperte Landwirtschaft. Salzmann ist 57-jährig und wohnt in Mülchi im Berner Mittelland. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 8. So politisiert Werner Salzmann von der SVP. Bildquelle: SRF/Smartvote.