Der Kampf um die 24 Nationalratssitze im Kanton Bern wurde zum grossen Sesselrücken. Vor allem innerhalb der Lager. Die SP verliert zwei Sitze, die Grünen gewinnen zwei dazu. Das freut zwar die Grünen, bringt aber insgesamt Links-grün im Kanton Bern nicht viel weiter.
Der Sitzgewinn der Grünen geht auf Kosten der SP-Männer und der Gewerkschaften. Mit Corrado Pardini muss ein langjähriger und verdienter Gewerkschafter das Bundeshaus verlassen. Mit Adrian Wüthrich der Präsident von Travail.Suisse, dem Präsidenten der Dachorganisation der Gewerkschaften.
Berner Jura wird bald Vertretung einfordern
Auch die SVP musste zwei Sitze abgeben: den freiwerdenden Sitz von Adrian Amstutz, der nicht mehr zu den Wahlen antrat, und den Sitz von Manfred Bühler, der am Sonntag nicht wiedergewählt wurde. Das wird besonders den Berner Jura schmerzen. Denn dieser ist neu nicht mehr im Nationalrat vertreten.
Im Lichte der Moutier-Debatte wird es nicht lange dauern, bis diese Minderheit wieder lautstark ihre Vertretung einfordern wird. Manfred Bühler konnte zwar im Berner Jura viele Stimmen holen, jedoch nicht im übrigen Kantonsteil. Von der Niederlage der SVP profitierte im bürgerlichen Lager dafür die EDU.
BDP verliert trotz Zugpferd Simon
Zum Sesselrücken kam es auch bei der BDP. Der Sitz von Hans Grunder, der sich von der Politbühne verabschiedete, ging der Partei verlustig. Dabei nützte es auch nichts, dass die BDP mit Beatrice Simon ihr Zugpferd ins Rennen schickten. Der Sitz der BDP wechselte in der Mitte zur GLP.
Das grosse Sesselrücken im Kanton Bern hat für die Sieger einen süssen Geschmack, für die Verlierer einen bitteren.
(SRF 1, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 06:32 Uhr; marl;haee)