In Führung, wenn der Verwaltungskreis Interlaken-Oberhasli ausgezählt ist. Vorne, wenn die Stimmen aus dem Emmental dazukommen. Gewählt, wenn das Resultat aus dem Oberaargau klar ist.
Und dann wurden die Ständeratskandidaten Adrian Amstutz vor acht und Albert Rösti bei den Wahlen vor vier Jahren nach Auszählung des Verwaltungskreises Bern-Mittelland von der Spitze oder Platz zwei doch noch weggespült.
Schlägt die Stadt das Land?
«Wir sind darauf vorbereitet und haben uns daran gewöhnt», sagt Parteipräsident Werner Salzmann. Das wirke ungerecht, ungleich und erzeuge den Eindruck, dass die Stadt das Land besiege. Stimmt nicht, sagt Stefan Wyler, welcher beim Kanton Bern für die korrekte Durchführung der Wahlen zuständig ist. Nur das Endergebnis zähle.
Gleich sieht es auch der Berner Politologe Marc Bühlmann. Dass die Resultate der einzelnen Verwaltungskreise ausgezählt und veröffentlicht würden, erzeuge eine künstliche Spannung und gebe dem Wahltag eine Dramaturgie.
Für die Sache und das Verhältnis Stadt-Land sei das jedoch nicht unbedingt gut. «Wahlen werden immer mehr zu Pferderennen,» das sei eine schöne Geschichte und mache Politik spannend. Aber eigentlich sei das Etikettenschwindel. Denn Wahlen bräuchten Zeit und Geduld, bis das gültige Ergebnis da sei.