Nach vier Jahren muss Beat Vonlanthen sein Amt abgeben. Die Freiburgerinnen und Freiburger haben sich für die 31-jährige Herausforderin entschieden – und nicht für den altgedienten Politiker. Beat Vonlanthen hat die Kandidatur von Johanna Gapany unterschätzt. Er vertraute auf seinen Bonus als Bisheriger und zählte auf die Unterstützung der Deutschfreiburger.
Erst vor drei Wochen ist er aufgewacht. Seine Partei – die CVP – hat bei den Nationalratswahlen verloren. Und die Freiburgerinnen und Freiburger haben vor allem Frauen gewählt.
Den Ernst der Lage erkannt
Beat Vonlanthen erkannte den Ernst der Lage – aber er reagierte falsch. Er sagte kurz nach dem ersten Wahlgang, dass ein zweiter nicht nötig sei. Viele sahen das als arrogant an. Vonlanthen erreichte beim ersten Wahlgang den zweiten Platz. Auch seine vielen Mandate in der Privatwirtschaft wurden zusehends zu einem Klotz am Bein.
Die Freiburger Stimmbevölkerung wünschte sich eine unverbrauchte Kraft und wählte deshalb Johanna Gapany. Sie hat im Wahlkampf viel positive Energie ausgestrahlt. Ob das aber reicht, den Kanton Freiburg im Ständerat erfolgreich zu vertreten, muss sie zuerst noch beweisen.
(SRF 1, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 06:32 Uhr; muep;pet)