Auf die Resultate musste man im Kanton Freiburg am Sonntag lange warten. Wegen technischer Probleme war erst kurz nach 21 Uhr klar, dass der bisherige Ständerat Beat Vonlanthen (CVP) abgewählt worden war. Die 31-jährige Johanna Gapany (FDP) machte das Rennen – mit 158 Stimmen Vorsprung. Nun verlangt die Freiburger CVP wie angekündigt eine Nachzählung der Stimmen.
Es stelle sich die Frage nach der Gültigkeit der Wahl, schreibt die CVP in einer Mitteilung vom Montag. Der CVP gehe es nicht darum, ihren Kandidaten durchzudrücken, sagte Markus Bapst, Co-Präsident der Freiburger CVP, der Nachrichtenagentur Keystone-sda. «Aber wir wollen, dass sich die Staatskanzlei erklärt.»
Auf Goodwill der Staatskanzlei angewiesen
Die Freiburger CVP verlangt die Nachzählung, kann dies aber nur als Wunsch formulieren. Die Staatskanzlei muss der Aufforderung nicht nachkommen. Erst am Donnerstag will der CVP-Parteivorstand über einen allfälligen Rekurs beraten. Wird dieser eingereicht, dann nimmt die Angelegenheit den juristischen Weg und erst dann würde rechtlich über eine Nachzählung entschieden.
Gut 1000 oder gut 100 Stimmen Unterschied?
Am Sonntagnachmittag stockte die Auszählung wegen fehlerhaft übermittelter Resultate. Zuerst war von gut 1000 Stimmen Vorsprung von FDP-Kandidatin Johanna Gapany die Rede. Dann hiess es, die Resultate seien falsch. Die Staatskanzlei sprach von «technischen Problemen».
Beim Zusammentragen der Stimmen setzte der Kanton Freiburg auf eine externe Firma. Das System dieser Firma verursachte die Probleme. Kurz nach 18 Uhr gab die Staatskanzlei bekannt, die letzten Resultate würden manuell übermittelt.