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Gegen Willen der Mutterpartei BDP Genf lässt Eric Stauffer als Nationalrat kandidieren

  • Die BDP Genf lässt die umstrittene Nationalrats-Kandidatur von Eric Stauffer zu.
  • Das hat die Partei gegenüber Radio SRF bestätigt.
  • Die Wahlliste wird heute veröffentlicht.

Nun ist es definitiv. Der Genfer Eric Stauffer wird für die BDP für den Nationalrat kandidieren. Die Genfer Sektion nimmt den ehemaligen Anführer der rechten Genfer Protestpartei MCG (Mouvement citoyens genevois) auf. Die BDP Schweiz hatte sich zuvor gegen Stauffer ausgesprochen.

Die Genfer Sektion widersetzt sich nun der Empfehlung der BDP Schweiz. Eric Stauffer wird auf einer Unterliste der BDP kandidieren. Diese trägt den Zusatz «Genève d'abord», also «Genf zuerst». Schon allein dieser Zusatz zeigt die unterschiedlichen Positionierungen von Eric Stauffer und der BDP, wenn es um Europapolitik geht.

Für Stauffer war stets der Kampf gegen die Grenzgänger zentral und sein Wahlversprechen lautet nun, sich in erster Linie für Genf einzusetzen. Die BDP hingegen setzt sich für einen bilateralen Weg mit der EU und gegen eine Abschottung der Schweiz ein. Die Genfer BDP-Sektion sieht keinen Widerspruch darin.

Stauffers Bekanntheit als Bonus

Die kleine Sektion wurde in den letzten Tagen jedoch ziemlich durcheinander gewirbelt. Die ablehnende Haltung der BDP Schweiz gegenüber Stauffer führte letzten Freitag zum Rücktritt des Genfer BDP-Präsidenten Thierry Vidonne, der auch Vizepräsident der BDP Schweiz war. Der neue ad-interim-Präsident André Leitner begründet den Schritt, Stauffer aufzunehmen, unter anderem mit dessen Bekanntheit in Genf.

In der Tat ist kaum je so viel über die Genfer BDP berichtet worden wie in den letzten Tagen. Über eine Partei, die es in Genf bei den letzten eidgenössischen Wahlen gerade Mal auf ein Prozent Wähleranteil gebracht hatte.

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