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Nationalratswahlen Neuenburg SVP Neuenburg verliert Sitz an die Grünen

Die SVP hat ihren Sitz wegen eines internen Streits verloren. Davon profitieren die Grünen.

  • Die SVP verliert im Kanton Neuenburg ihr Nationalratsmandat an die Grünen.
  • Stärkste Partei bleibt die FDP mit einem Wähleranteil von rund 22 Prozent (Minus 2 Prozent) vor den Grünen mit rund 21 Prozent (Plus 11.5 Prozent).
  • Die Partei der Arbeit PDA behält ihr Nationalratsmandat in Neuenburg, die CVP geht leer aus.

Die FDP hat zwar bei den letzten kantonalen Wahlen kräftig zugelegt und konnte sich Hoffnungen auf einen zweiten Sitz machen. Die Partei bleibt zwar stärkste Kraft, verliert allerdings mehr als 2 Prozent Wähleranteil.

Deutliche Verluste für SP und SVP

Überraschend gut lief es für die Grünen. Den 2015 an die PDA verlorenen Sitz gewinnen sie zurück (Plus 11.5 Prozent Wähleranteil) – allerdings nicht von der PDA, die ihren Sitz mit rund 14 Prozent der Stimmen ebenfalls halten kann. Verliererin ist die SVP, die mit 12.7 Prozent der Stimmen (Minus 7.7 Prozent) ihr Nationalratsmandat verliert.

«Die Rechte ist geschwächt»

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Einschätzung von SRF-Redaktorin Felicie Notter

Die Grünen schwingen im Kanton Neuenburg obenaus. Im Nationalrat holen sie zwar nicht den angepeilten Sitz der Partei der Arbeit zurück, den sie vor vier Jahren verloren haben – sondern den ehemaligen Sitz der SVP, die regelrecht abstürzt. Zudem besteht die Möglichkeit, dass den Grünen im Ständerat die Sensation gelingt und sie den Sitz der SP holen könnten.

Die Rechte ist damit geschwächt. Die FDP behält ihren Sitz im Nationalrat, doch die SVP Neuenburg wäre damit im Nationalrat nicht mehr vertreten. Dies, nachdem sie bereits bei den letzten kantonalen Wahlen 2017 mehr als die Hälfte ihrer Sitze verloren hatte. Die SVP kämpfte zudem mit internen Streitigkeiten und hatte verschiedene Parteiaustritte zu verkraften.

Die ganzen Hoffnungen lagen darum auf Yvan Perrin, der die SVP im Kanton Neuenburg aufgebaut und stark gemacht hatte und selber bereits 10 Jahre im Nationalrat sass. Doch er war angeschlagen: Sein Amt als Staatsrat hatte er 2014 wegen eines Burnouts, Depressionen und Alkoholproblemen aufgeben müssen. Offenbar konnte er das Vertrauen der SVP-Wählerinnen und -Wähler nicht erneut gewinnen – in vielen traditionell ländlichen Gemeinden im Kanton Neuenburg war die Wahlbeteiligung auffallend tief.

Ebenfalls in dieser Grössenordnung eingebüsst hat die Neuenburger SP. Die Sozialdemokraten verlieren 7.1 Prozent der Wähleranteile im Vergleich zu 2015 und liegen als drittstärkste Kraft im Kanton bei 16.6 Prozent.

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