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Ständeratswahlen Neuenburg Grüne Céline Vara erobert den Sitz von der SP

  • In Neuenburg hat die grüne Kandidatin Céline Vara mit 10'035 Stimmen den Ständeratssitz der SP übernommen.
  • Gewinner der Wahl ist Philippe Bauer von der FDP mit 11'044 Stimmen.
  • Die SP-Kandidatinnen Silvia Locatelli und Martine Docourt Ducommun liegen mit 8641 bzw. 8274 Stimmen auf Platz fünf und sieben.

Auf der dritten Position liegt der Grüne Fabien Fivaz mit 9785 Stimmen. Auch der chancenreiche Denis de la Reussille von der PDA verfehlte seine Wahl ins Stöckli mit 8950 Wählerstimmen, er wurde allerdings als Nationalrat wiedergewählt.

Die beiden SVP-Kandidatinnen und Kandidaten, Pierre Heinard und Magali Junod gelangten auf die Plätze acht und neun.

Zwei Rücktritte

Ganz abgeschlagen sind die Kandidaten der GLP sowie der CVP. Nathalie Schallenberger (CVP) erhielt lediglich 2549 Stimmen, die GLP-Favoritin Sarah Pearson Perret 3495. In den 31 Gemeinden des Kantons lag die durchschnittliche Stimmbeteiligung bei 35.7 Prozent.

«Sensation für die Neuenburger Grünen»

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Legende: SRF

Einschätzung von SRF-Redaktorin Felicie Notter

Den Neuenburger Grünen gelingt die Sensation: neben einem Sitzgewinn im Nationalrat holen sie – absolut unerwartet – den Sitz, der traditionell von der SP besetzt wurde. Neu zieht für die Grünen die Anwältin Céline Vara in den Ständerat ein, mit 35 Jahren eine junge Persönlichkeit fürs Stöckli.

Dies, obwohl die Ständeratswahlen im Vorfeld als ausgemachte Sachen erschienen: Wegen dem Proporz-Wahlsystem gewinnen hier die wählerstärksten Parteien – und das sind in Neuchâtel seit Jahren die FPD und die SP. Die FDP, stärkste Kraft im Kanton, konnte ihren Sitz wie erwartet verteidigen, für sie tritt der bisherige Nationalrat Philippe Bauer in den Ständerat ein.

Bei der SP ging man von einem internen Duell zwischen zwei «Kameradinnen» aus. Nun aber wurde die SP von den Grünen überholt, die neu auf 20 Prozent der Stimmen kommen und damit zur zweitstärksten Partei im Kanton Neuenburg avancieren.

Die bisherigen Neuenburger Ständeräte, SP-Mann Didier Berberat und sein FDP-Amtskollege Raphaël Comte haben auf Ende der Legislatur ihre Rücktritte angekündigt. Die SP Neuenburg ist ausschliesslich mit Frauen für den Ständeratssitz angetreten. Dies als Reaktion auf die rein männliche Delegation in der letzten Legislaturperiode sowie aufgrund des generell tiefen Frauenanteils im Ständerat.

Die politischen Profile der Neuenburger Ständeratskandidaten

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