Der einzige Nidwaldner Sitz im Nationalrat ist weiterhin in SVP-Händen. Peter Keller schaffte die Wiederwahl mit einem deutlichen Vorsprung auf Alois Bissig. Dass der Hergiswiler Peter Keller für eine dritte Legislatur den Kanton Nidwalden in der Grossen Kammer vertritt, ist keine grosse Überraschung.
Der 48-jährige Keller holte 9655 Stimmen. Alois Bissig konnte mit 5383 Stimmen einen Achtungserfolg für sich verbuchen.
Bissig ohne Partei im Rücken
Dass die Kandidatur von Alois Bissig von Anfang an mehr oder weniger aussichtslos war, ist zu einem grossen Teil seiner Partei geschuldet: Die CVP des Kantons Nidwalden hat ihn nie unterstützt. Die Parteileitung gab bereits vor dem Sommer bekannt, dass sie nicht antritt – man habe keine passende Person für eine Kandidatur gefunden.
Alois Bissig stellte sich zur Verfügung. Seine Ortspartei, die CVP Ennetbürgen, wollte den ehemaligen Justiz- und Sicherheitsdirektor (2010-2014) aber nicht offiziell nominieren. Die Kantonalpartei unter der Leitung von Therese Rotzer (ebenfalls aus Ennetbürgen) hätte Bissig nur nominiert und offiziell unterstützt, wenn dies die Ortspartei getan hätte.
Unterstützung aus SP, FDP aber auch CVP
Deshalb ist Alois Bissig ohne Partei im Rücken angetreten. Allerdings wurde er von einem überparteilichen Komitee mit Vertretungen aus verschiedenen Parteien, auch der CVP, unterstützt. Das Komitee ist aber nicht gross in der Öffentlichkeit aufgetreten.
Den Mitgliedern ging es in erster Linie darum, dass nicht auch noch der Nationalratssitz in Stiller Wahl vergeben wird, da schon Ständerat Hans Wicki (FDP) konkurrenzlos für weitere vier Jahre bestätigt worden ist. Bis zum Eingabeschluss Anfang September haben sich keine anderen Kandidaten oder Kandidatinnen gemeldet.
Keller ging gelassen in Wahl
Vor vier Jahren wäre es beinahe auch beim Nationalrat im Kanton Nidwalden zu einer Stillen Wahl gekommen. Dies wurde im letzten Moment verhindert: Der Zürcher Journalist Andreas Fagetti (linke Wochenzeitung WOZ) hat sich im Kanton Nidwalden zur Wahl gestellt. Er blieb allerdings komplett chancenlos.
Peter Keller schätzt es, dass er erneut zur Wahl antreten musste. Im Vorfeld sagte er gegenüber SRF, dass es durchaus im Sinne der Demokratie sei, wenn die Bevölkerung eine Auswahl habe, und dass er Bissigs Engagement begrüsse.