Um die CVP-Dominanz bei den Walliser Ständeratssitzen zu brechen, starten die anderen Parteien mit grossen Namen:
- die SP mit Nationalrat Mathias Reynard
- die FDP mit Nationalrat Philippe Nantermod
- die SVP mit dem Parteipräsidenten der Unterwalliser Sektion, Grossrat Cyrille Fauchère
- die Grünen mit der Präsidentin der Oberwalliser Sektion, Brigitte Wolf.
Der FDP-Politiker Nantermod geht alleine ins Ständeratsrennen. SP und Grüne haben eine gemeinsame Liste. An der Seite des SVP-Kandidaten Fauchères steht ein Parteikollege, der Visper SVP-Gemeinderat Michael Kreuzer.
Ohne etablierte Partei im Rücken startet Jacqueline Lavanchy, die noch nie ein politisches Mandat innehatte.
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Bild 1 von 16. Beat Rieder - CVP (bisher) . Der 56-jährige Jurist aus Wiler gehört der kleinen Kammer seit 2015 an. Er war Talratspräsident im Lötschental und führte die Fraktion der CVP Oberwallis im Walliser Kantonsparlament. Rieder gilt als gewiefter Taktiker und als einflussreicher Vertreter der Bergkantone im Bundesparlament. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 16. So politisiert Beat Rieder von der CVP. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 3 von 16. Marianne Maret - CVP. Die 61-Jährige begann ihre Laufbahn 1997 als Gemeinderätin von Troistorrents, 2004 bis 2012 amtete sie dort als Gemeindepräsidentin. Ab 2009 präsidierte Maret während vier Jahren den Walliser Gemeindeverband. Seit 2009 sitzt sie im Kantonsparlament, aktuell ist sie auch Vizepräsidentin der Unterwalliser CVP. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 16. So politisiert Marianne Maret von der CVP. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 5 von 16. Mathias Reynard - SP. Der 32-jährige Lehrer aus Savièse wurde 2011 in den Nationalrat gewählt. 2015 wurde der am linken Rand der SP politisierende Reynard mit dem zweitbesten Resultat aller Walliser Nationalräte bestätigt, eine Überraschung im bürgerlich dominierten Wallis. Seine Politkarriere startete er in der JUSO Unterwallis, später sass er auch im Grossen Rat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 16. So politisiert Mathias Reynard von der SP. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 7 von 16. Brigitte Wolf - Grüne. Die ehemalige Profi-Orientierungsläuferin ist in Chur geboren, lebt aber seit langem im Oberwallis. Seit ihrem Rücktritt vom Spitzensport engagiert sich die 52-jährige Biologin politisch, seit 2009 unter anderem als Präsidentin der Grünen Oberwallis. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 16. So politisiert Brigitte Wolf von den Grünen. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 9 von 16. Philippe Nantermod - FDP. Der 35-Jährige engagierte sich früh bei den Jungfreisinngen und im Walliser Kantonsparlament. Seit 2015 ist er Nationalrat, der Jurist aus Troistorrents sitzt auch im Präsidium der FDP Schweiz. Der frühere Bundesrat Pascal Couchepin gilt als Vorbild des Wirtschaftspolitikers: Die beiden haben im Frühling ein gemeinsames Buch veröffentlicht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 16. So politisiert Philippe Nantermod von der FDP. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 11 von 16. Cyrille Fauchère - SVP. Der 38-jährige Doktor der Philosophie an der theologischen Fakultät der Universität Freiburg ist Parteipräsident der SVP Unterwallis. Er sitzt im Gemeinderat von Sitten als Verantwortlicher für die öffentliche Sicherheit. Fauchère ist seit 2017 Mitglied des Walliser Kantonsparlaments, dem er bereits früher für zwei Jahre angehört hatte. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 16. So politisiert Cyrille Fauchère von der SVP. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 13 von 16. Michael Kreuzer - SVP. Der 31-Jährige sitzt seit 2013 im Gemeinderat von Visp. Von 2009 bis 2013 war Kreuzer Grossratssuppleant der SVP Oberwallis, seit diesem Jahr vertritt er seine Partei im Verfassungsrat. Kreuzer ist Sozialarbeiter und Regionalstellenleiter beim Amt für Kindesschutz in Brig und Visp. Bildquelle: zvg.
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Bild 14 von 16. So politisiert Michael Kreuzer von der SVP. Bildquelle: SRF/Smartvote.
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Bild 15 von 16. Jacqueline Lavanchy - GDF. Die Unterwalliserin mit Jahrgang 1963 hatte noch nie ein politisches Mandat inne. Sie lebt in Martigny und gehört der Gruppierung GDF (Graines de Futur) an. Bildquelle: zvg/Jacqueline Lavanchy.
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Bild 16 von 16. So politisiert Jacqueline Lavanchy von der GDF. Bildquelle: SRF/Smartvote.
Auf den ersten Blick stehen die Chancen gut, dass die über 150-jährige Dominanz der Walliser CVP im Stöckli ein Ende finden wird: Ständeratspräsident Jean-René Fournier tritt nicht mehr an. Er ist ein politisches Schwergewicht, das nicht einfach zu ersetzen sein wird.
CVP schickt eine Frau ins Rennen
Bei der CVP galt Yannick Buttet lange als gesetzt. Doch dann wurde bekannt, dass er seine Ex-Geliebte belästigt hatte. Im Dezember 2017 trat er als Nationalrat zurück und wurde wegen Nötigung verurteilt.
Nach Monaten des Zweifelns hat sich die CVP schliesslich auf eine Frau geeinigt: Grossrätin Marianne Maret soll es richten. Die 61-jährige ehemalige Gemeindepräsidentin von Troistorrents steigt an der Seite ihres Parteikollegen Beat Rieder aus dem Oberwallis in den Ständeratswahlkampf. Würde sie gewählt, wäre sie die erste Walliserin in der kleinen Kammer. Sie ist weit weniger bekannt als ihre welschen Konkurrenten, könnte den CVP-Sitz aber dennoch retten.
Minderheiten zerstritten
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Walliser Minderheitsparteien werden sich in einem wahrscheinlichen zweiten Wahlgang kaum auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin einigen können. Das wäre aber notwendig, um die jahrzehntelange Dominanz der CVP zu brechen.
SVP-Präsident Cyrille Fauchère macht der FDP zwar Avancen, kann sich vorstellen, in einem zweiten Wahlgang deren Kandidat zu unterstützen. Dass diese Meinung in seiner Partei mehrheitsfähig ist, darf bezweifelt werden. Die FDP will zudem von einem «Päckli» nichts wissen: Sie hätten mit einem Wählerpotential von rund 20 Prozent auch ohne Partner Anspruch auf einen Sitz im Ständerat, sagt FDP-Präsident René Constantin gegenüber SRF.
Und Mathias Reynard? Der Sozialdemokrat gilt zwar als volksnah und als guter Wahlkämpfer. Bei den letzten nationalen Wahlen sorgte er für eine Überraschung mit dem zweitbesten Resultat aller Walliser Nationalräte. Allerdings ist er wohl doch zu links, um bei der Ständeratswahl im bürgerlich dominierten Kanton genügend Stimmen zu erhalten. Eine Allianz mit der FDP oder gar der SVP ist wenig wahrscheinlich.