Um die CVP-Dominanz bei den Walliser Ständeratssitzen zu brechen, starten die anderen Parteien mit grossen Namen:
die SP mit Nationalrat Mathias Reynard
die FDP mit Nationalrat Philippe Nantermod
die SVP mit dem Parteipräsidenten der Unterwalliser Sektion, Grossrat Cyrille Fauchère
die Grünen mit der Präsidentin der Oberwalliser Sektion, Brigitte Wolf.
Der FDP-Politiker Nantermod geht alleine ins Ständeratsrennen. SP und Grüne haben eine gemeinsame Liste. An der Seite des SVP-Kandidaten Fauchères steht ein Parteikollege, der Visper SVP-Gemeinderat Michael Kreuzer.
Ohne etablierte Partei im Rücken startet Jacqueline Lavanchy, die noch nie ein politisches Mandat innehatte.
Auf den ersten Blick stehen die Chancen gut, dass die über 150-jährige Dominanz der Walliser CVP im Stöckli ein Ende finden wird: Ständeratspräsident Jean-René Fournier tritt nicht mehr an. Er ist ein politisches Schwergewicht, das nicht einfach zu ersetzen sein wird.
CVP schickt eine Frau ins Rennen
Bei der CVP galt Yannick Buttet lange als gesetzt. Doch dann wurde bekannt, dass er seine Ex-Geliebte belästigt hatte. Im Dezember 2017 trat er als Nationalrat zurück und wurde wegen Nötigung verurteilt.
Nach Monaten des Zweifelns hat sich die CVP schliesslich auf eine Frau geeinigt: Grossrätin Marianne Maret soll es richten. Die 61-jährige ehemalige Gemeindepräsidentin von Troistorrents steigt an der Seite ihres Parteikollegen Beat Rieder aus dem Oberwallis in den Ständeratswahlkampf. Würde sie gewählt, wäre sie die erste Walliserin in der kleinen Kammer. Sie ist weit weniger bekannt als ihre welschen Konkurrenten, könnte den CVP-Sitz aber dennoch retten.
Minderheiten zerstritten
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Walliser Minderheitsparteien werden sich in einem wahrscheinlichen zweiten Wahlgang kaum auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin einigen können. Das wäre aber notwendig, um die jahrzehntelange Dominanz der CVP zu brechen.
SVP-Präsident Cyrille Fauchère macht der FDP zwar Avancen, kann sich vorstellen, in einem zweiten Wahlgang deren Kandidat zu unterstützen. Dass diese Meinung in seiner Partei mehrheitsfähig ist, darf bezweifelt werden. Die FDP will zudem von einem «Päckli» nichts wissen: Sie hätten mit einem Wählerpotential von rund 20 Prozent auch ohne Partner Anspruch auf einen Sitz im Ständerat, sagt FDP-Präsident René Constantin gegenüber SRF.
Und Mathias Reynard? Der Sozialdemokrat gilt zwar als volksnah und als guter Wahlkämpfer. Bei den letzten nationalen Wahlen sorgte er für eine Überraschung mit dem zweitbesten Resultat aller Walliser Nationalräte. Allerdings ist er wohl doch zu links, um bei der Ständeratswahl im bürgerlich dominierten Kanton genügend Stimmen zu erhalten. Eine Allianz mit der FDP oder gar der SVP ist wenig wahrscheinlich.
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