Ende April gelang Esther Friedli, was vor ihr noch niemand von der SVP geschafft hatte: Sie wurde in den Ständerat gewählt. Nach dem Rücktritt von Paul Rechsteiner (SP) setzte sich Friedli gegen drei Mitkandidatinnen schliesslich deutlich durch.
Kandidierende für den Ständerat im Kanton St. Gallen
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Bild 1 von 4Legende: Esther Friedli (SVP). Seit 2023 im Ständerat. Keystone/Alessandro Della Valle
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Bild 2 von 4Legende: Esther Friedli steht ein für eine liberale Wirtschaftspolitik sowie eine restriktive Migrationspolitik. smartvote.ch
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Bild 3 von 4Legende: Benedikt Würth (Mitte). Seit 2019 im Ständerat. Keystone/Alessandro Della Valle
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Bild 4 von 4Legende: Eingemittet: So sieht Benedikt Würths politisches Profil aus. Am wichtigsten ist ihm eine offene Aussenpolitik. smartvote.ch
Nicht einmal sechs Monate später muss sich Friedli – jetzt mit dem Bisherigen-Bonus – wieder behaupten: An den nationalen Wahlen am 22. Oktober stellt sie sich zur Wiederwahl. Der zweite Bisherige neben Esther Friedli ist Benedikt Würth (Mitte). Der in Rapperswil-Jona wohnhafte St. Galler Rechtsberater ist seit vier Jahren in der kleinen Kammer tätig. Auch er tritt zur Wiederwahl an.
Die Konkurrenz bringt sich in Position. Es gibt Kandidaturen von Arber Bullakaj (SP), Oskar Seger (FDP), Meret Grob (Grüne), Andrin Monstein (GLP), Stefan Hubschmid (Parteifrei SG) und Patrick Jetzer (Aufrecht).
Kandidierende für den Ständerat im Kanton St. Gallen
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Bild 1 von 12Legende: Arber Bullakaj (SP). Keystone/Anthony Anex
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Bild 2 von 12Legende: Arber Bullakaj setzt sich in seinem politischen Schaffen für einen ausgebauten Sozialstaat ein. smartvote.ch
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Bild 3 von 12Legende: Meret Grob (Grüne). ZVG/Patrick Itten
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Bild 4 von 12Legende: Meret Grobs politisches Profil sieht so aus: Ausgebauter Umweltschutz und ein ausgebauter Sozialstaat sind ihr besonders wichtig. smartvote.ch
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Bild 5 von 12Legende: Stefan Hubschmid (Parteifrei). ZVG
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Bild 6 von 12Legende: Stefan Hubschmids Profil: Er setzt sich für eine liberale Gesellschaft und einen ausgebauten Sozialstaat ein. smartvote.ch
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Bild 7 von 12Legende: Patrick Jetzer (Aufrecht). Keystone/Ennio Leanza
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Bild 8 von 12Legende: Patrick Jetzer ist gegen eine offene Aussenpolitik, aber für eine restriktive Finanzpolitik. smartvote.ch
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Bild 9 von 12Legende: Andrin Monstein (GLP). ZVG
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Bild 10 von 12Legende: Andrin Monstein steht für einen ausgebauten Umweltschutz, eine offene Aussenpolitik und eine liberale Gesellschaft ein. smartvote.ch
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Bild 11 von 12Legende: Oskar Seger (FDP). ZVG/FDP des Kantons St. Gallen
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Bild 12 von 12Legende: Für Oskar Seger wichtig sind vor allem eine liberale Wirtschaftspolitik sowie eine offene Aussenpolitik. smartvote.ch
«Die beiden Bisherigen haben in dieser Konstellation sehr gute Karten, wiedergewählt zu werden», schätzt Politologe und HSG-Professor Patrick Emmenegger ein. «Das grosse Feld an Bewerberinnen und Bewerbern könnte aber bedeuten, dass beide Bisherige in einen zweiten Wahlgang müssen.»
Benedikt Würth (Mitte) habe aufgrund seiner politischen Position und seiner Bekanntheit als langjähriger Bisheriger die besseren Chancen, bereits in einem ersten Wahlgang wiedergewählt zu werden.
Nachwuchsarbeit bei anderen Parteien
Schwieriger könne es für Esther Friedli (SVP) werden, so Politologe Emmenegger, weil sie Mühe haben könnte, über ihre Partei hinaus Stimmen zu generieren. «Nichtsdestotrotz: Sie machte diesen Frühling ein gutes Resultat. Die Wiederwahl dürfte wohl auch bei ihr kein Problem sein.»
Die weiteren grösseren Parteien neben Mitte und SVP gehen mit jüngeren Kandidaturen ins Rennen. Andrin Monstein (GLP) ist 31, Meret Grob (Grüne) 28, Arber Bullakaj (SP) ist 37 und Oskar Seger (FDP) 33 Jahre alt. «Für die Parteien ergibt das Sinn», sagt Politikwissenschaftler Patrick Emmenegger. «Einerseits will man im Ständeratswahlkampf präsent sein, andererseits baut man so Leute auf, die sich für höhere Aufgaben empfehlen.»
Auch die Gruppierung Parteifrei SG tritt mit Stefan Hubschmid (39) mit einem Kandidaten unter 40 an, Patrick Jetzer von der Gruppierung Aufrecht ist 50-jährig.