Auf dem Papier verspricht die Ständeratswahl im Aargau grosse Spannung: Nicht weniger als zehn Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich zur Wahl.
Fest im Sattel sitzt Thierry Burkart. Als bisheriger Ständerat und FDP-Präsident dürfte er die Wiederwahl problemlos schaffen. Allenfalls im ersten Wahlgang. Frei wird der Sitz von SVP-Ständerat Hansjörg Knecht. Um diesen Sitz dreht sich im Aargauer Wahlkampf alles.
Bürgerliche wollen «ungeteilte Standesstimme»
Selbstverständlich will die SVP ihren Sitz verteidigen. Die Chancen stehen gut, denn die SVP ist im Aargau die mit Abstand stärkste Partei. Zudem schickt sie mit Nationalrat Benjamin Giezendanner einen bekannten Namen ins Rennen: Den Sohn des ehemaligen Politikers Ueli Giezendanner. Im Gegensatz zu seinem Vater «poltert» Benjamin Giezendanner etwas weniger und wirkt mit seinen gut 40 Jahren im Auftritt adrett und frisch.
Zehn Köpfe für zwei Sitze
Das Duo Giezendanner/Burkart könnte die sogenannte «ungeteilte Standesstimme» erhalten. Davon sprechen die bürgerlichen Kräfte im Aargau, wenn es um den Ständerat geht. Die Vertretung im Ständerat soll eine rein bürgerliche Politik verfolgen.
Die Linke will einen Sitz zurück
Genau gegen diese «ungeteilte Standesstimme» treten die beiden linken Kandidatinnen Gabriela Suter (SP) und Irène Kälin (Grüne) an. Beide sind im Kanton durchaus bekannt: Suter hat sich als Nationalrätin Medienpräsenz gesichert mit markigen Worten zum Beispiel in der Verkehrspolitik. Kälin hat ihren Bekanntheitsgrad als Nationalratspräsidentin 2022 steigern können.
Und doch: Es braucht einiges, damit eine der beiden den Sprung ins Stöckli schafft. Die linken Wählerinnen und Wähler sind im Aargau in der Minderheit. Suter und Kälin positionieren sich inhaltlich aber klar links, dürften also kaum bürgerliche Stimmen für sich gewinnen.
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Video
Aus dem Archiv: Wahlbarometer zu National- und Ständerats-Wahlen
Aus Tagesschau vom 05.07.2023.
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Zudem müssten sich SP und Grüne – wenn möglich auch alle anderen antretenden Parteien – im zweiten Wahlgang auf eine einzige Kandidatin einigen, wenn sie die klare bürgerliche Mehrheit brechen wollen. Denn es ist schon jetzt klar, dass es einen zweiten Wahlgang braucht bei dieser grossen Anzahl Kandidaturen.
Die Entscheidung fällt im zweiten Wahlgang
SP und Grüne haben sich nach inoffiziellen Angaben dafür ausgesprochen, dass sie im zweiten Wahlgang nur noch auf einen Namen setzen. Allerdings: Andere Parteien machen da wohl nicht mit. Die Mitte tritt erneut mit Nationalrätin Marianne Binder-Keller zur Ständeratswahl an. Sie war schon 2019 auch im zweiten Wahlgang angetreten und erreichte damals den dritten Platz hinter den Kandidaten von FDP und SVP.
Auf eine Kandidatur im zweiten Wahlgang verzichten dürfte Lilian Studer von der EVP. Ihre Kandidatur dient in erster Linie dem Erhalt des einzigen Nationalratssitzes der Partei. Und auch GLP-Kandidatin Barbara Portmann wird wohl kaum zu einer zweiten Runde antreten. Sie ist als politische Persönlichkeit eher unbekannt, zudem werden ihrer Partei keine Höhenflüge mehr vorausgesagt.
Völlig chancenlos sind die drei weiteren Kandidierenden Nancy Holten (parteilos), Pius Lischer (IG Gesundheit) und Theres Schöni (Lösungsorientierte Volksbewegung).
Seit vier Jahren FDP und SVP. Vieles deutet darauf hin, dass es so bleibt.
Es müssen also wohl mehrere Faktoren passen aus Sicht der Aargauer Linken, damit die ungeteilte, bürgerliche Standesstimme nicht vier weitere Jahre bestehen bleibt. FDP und SVP teilen sich die Aargauer Standesvertretung seit vier Jahren, als Pascale Bruderer von der SP das Amt abgegeben hatte. Vieles deutet darauf hin, dass dies so bleibt.
Eidgenössische Wahlen im Kanton Aargau
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Am 22. Oktober 2023 wählen die Aargauer Stimmberechtigten ihre Vertretungen im National- und Ständerat. Hier finden Sie eine Übersicht mit Hintergründen und Einschätzungen.
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