Seit acht Jahren ist David Zuberbühler (SVP) Nationalrat des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Und er wird es vier weitere Jahre bleiben. Der 44-Jährige setzte sich am Ende eines harten Wahlkampfs überraschend deutlich gegen Matthias Tischhauser (FDP) durch.
David Zuberbühler zeigte sich nach der Wiederwahl emotional, hatte Tränen in den Augen: «Ich bin überwältigt. Es war ein sehr anstrengender Wahlkampf. Man meinte es nicht immer gut mit mir.» Er sei überzeugt, dass sein Weg im Nationalrat «nicht ganz daneben» sei.
SVP-Mann Zuberbühler war keineswegs unumstritten. Im Wahlkampf musste der Unternehmer für seinen Leistungsausweis in Bern Kritik einstecken, für seine Haltung in Klimafragen oder auch für das Fernbleiben an Wahlpodien.
Auf der Herausforderer-Seite zeigte sich FDP-Kandidat Tischhauser angriffig. Seine Spitzen richteten sich direkt gegen den Bisherigen. Seine direkte Art polarisierte. Oft war es eine Debatte über Form und Stil statt über Inhalte. «Ich griff meinen politischen Gegner nie an, im Gegensatz zu ihm», sagt der wiedergewählte David Zuberbühler nach der Wahl.
Am Ende blieb dieser angriffige Stil erfolglos. Tischhauser und die FDP müssen eine Niederlage einstecken. Besonders hart: In seiner Heimatgemeinde Gais holte Tischhauser nur eine einzige Stimme mehr als sein SVP-Kontrahent Zuberbühler.
Es sei ein Resultat, das es nun zu akzeptieren gelte, sagt der unterlegene Kandidat: «Natürlich bin ich enttäuscht. Aber ich habe mich auf das Wettrennen eingelassen. Der Bisherige ging mit einem Vorsprung ins Rennen und schaffte es ins Ziel. Das muss man sportlich anerkennen. Ich gratuliere ihm zur Wiederwahl in den Nationalrat.»
Ich habe immer gesagt, ich könne nur gewinnen.
Die Mitte wollte mit ihrer Kantonalpräsidentin und Kantonsrätin Claudia Frischknecht in den Nationalrat, nach der Wahl zeigt sich aber: Frischknechts Kandidatur war chancenlos. Sie holte vor allem in ihrer Heimatgemeinde Herisau, der grössten des Kantons, viele Stimmen. Was ebenfalls für eine deutliche Wiederwahl Zuberbühlers sorgte.
Frischknecht ist zufrieden: «Ich habe immer gesagt, ich könne nur gewinnen. Und das habe ich: an Lebenserfahrung und schönen Gesprächen.»
Die Stimmbeteiligung bei den Nationalratswahlen macht in Appenzell Ausserrhoden ein Plus von 5.3 Prozent. Sie lag vor vier Jahren bei 41.3 Prozent und dieses Mal bei 46.6 Prozent.