Der bisherige Solothurner Ständerat Pirmin Bischof hat souverän die Wiederwahl im ersten Wahlgang geschafft. «Das ist gewaltig und eine riesige Überraschung», freut sich der Stadt-Solothurner, der nicht mit einer Wahl im ersten Wahlgang gerechnet hatte.
«Es freut mich, dass ich Stimmen aus der Stadt und vom Land, von Frauen und Männern und aus reformierten und katholischen Gebieten erhalten habe», sagt Bischof. «Ich denke, dass den Leuten gefällt, wie ich in Bern politisiere.»
Rennen um zweiten Sitz offen
Spannend und offen bleibt die Frage, wer den zweiten Solothurner Sitz im Stöckli erhält. Dieser ist neu zu besetzen, weil Roberto Zanetti (SP) nicht mehr antritt. Für diese Entscheidung braucht es einen zweiten Wahlgang. Die beste Ausgangslage hat etwas überraschend SP-Nationalrätin Franziska Roth.
«Ich kenne Bundes-Bern und versuchte, pointiert meine Meinung kundzutun», sagt Franziska Roth. «Ich hoffe, man hat dies honoriert und will eine geteilte Standesstimme nach Bern schicken», führt Roth weiter aus. Sie will sich für den zweiten Wahlgang nun richtig hineinhängen.
Knapp hinter Franziska Roth platzierte sich SVP-Nationalrat Christian Imark. «Ich konnte im Wahlkampf gut betonen, dass ich kein Berufs-, sondern Milizpolitiker bin», sagt Imark.
Ausserdem sei er Familienvater und Unternehmer und habe deshalb andere Prioritäten als andere Kandidierende, was ihm viele Stimmen gebracht habe.
Zweiter Wahlgang am 19. November
Franziska Roth und Christian Imark werden für einen zweiten Wahlgang nochmal antreten. Beide betonen zwar, dies müsse noch die Basis (bei der SP) bzw. die Parteileitung (bei der SVP) absegnen. Dies ist aber nach dem Ergebnis von heute Formsache.
Eine Enttäuschung ist das Resultat von heute dagegen für den Kandidaten der FDP. Die Freisinnigen schickten mit Regierungsrat Remo Ankli ihren selbst ernannten Wunschkandidaten ins Rennen. Der Bildungsdirektor liegt allerdings deutlich hinter Roth und Imark zurück.
Keine Erfahrung in Bern eine Erklärung?
«Ich bin nicht zufrieden und enttäuscht, das ist klar», sagt Remo Ankli. Ob das dürftige Ergebnis auf seine mangelnde Erfahrung im nationalen Politbetrieb zurückzuführen ist, weiss Ankli nicht. «Es kann sein, dass das ein Faktor ist. Aber auch der nationale Trend kann eine Rolle gespielt haben.» Ob Remo Ankli auch zum zweiten Wahlgang antritt, ist noch nicht entschieden. Dies werde er mit seiner Partei besprechen.
Keine Chance hatten die beiden weiteren Kandidaten Felix Wettstein (Grüne) und Dieter Künzli (GLP). Sie wurden deutlich distanziert.
Die Entscheidung fällt also in einem zweiten Wahlgang. Dieser findet am 19. November statt. Die Anmeldefrist dazu läuft am Dienstagabend aus.