Vor vier Jahren verlor die St. Galler SVP, notabene die wählerstärkste Partei im Kanton, einen Sitz im Nationalrat. Auch die damalige CVP gehörte 2019 zu den Verliererinnen. In die grosse Kammer kamen Franziska Ryser (Grüne) und Thomas Brunner (GLP), der eher überraschend ein Mandat holte. Die Klimaparteien und die Frauen waren die grossen Gewinnerinnen.
FDP und Mitte peilen dritten Sitz an
Die aktuelle Sitzverteilung sieht wie folgt aus: SVP vier, FDP, SP und Mitte je zwei, GLP und Grüne je einen. Heuer wackelt vor allem der Sitz der GLP. Thomas Brunner tritt nicht mehr zur Wiederwahl an. Die SVP will ihren fünften Sitz zurück, den sie vor vier Jahren verlor. Franziska Ryser, die im März noch als Ständeratskandidatin scheiterte, dürfte wiedergewählt werden und somit den Grünen-Sitz halten können.
Weitere Spannung gibt es um die FDP und die Mitte. Die FDP träumt weiterhin von einem dritten Nationalratssitz, auch die Mitte peilt einen dritten Sitz an. Sie versucht, diesen über sieben Listen zu gewinnen.
Noch nie gab es im Kanton St. Gallen so viele Kandidatinnen und Kandidaten für den Nationalrat. Insgesamt 311 Personen wollen einen der 12 St. Galler Nationalratssitze. Der Frauenanteil liegt dabei bei fast 40 Prozent – und ist damit so hoch wie noch nie.
Auch in St. Gallen treten Aufrecht und Mass-Voll an
Eingereicht wurden die 29 Listen von allen Parteien, die schon mindestens einen Sitz im Nationalrat haben. Am meisten Listen reichte die Mitte ein mit sieben – eine Strategie, welche die Partei schweizweit fährt.
Dann gibt es Listen von Parteien, die noch keinen Sitz im Nationalrat haben, wie zum Beispiel die EDU, die Schweizer Demokraten (SD) oder die EVP, die schon in anderen Jahren Kandidierende aufgestellt haben. Dazu gehört auch die Gruppierung Parteifrei. Neu dabei sind die Gruppierungen Aufrecht und Mass-Voll. Das ist allerdings keine Überraschung, diese treten auch in anderen Kantonen an.