- Der Mitte-Nationalrat und Gewerbeverbandspräsident Fabio Regazzi zieht neu für das Tessin in den Ständerat ein.
- Der bisherige Tessiner Ständerat Marco Chiesa (SVP) wurde im zweiten Wahlgang bestätigt.
- Nur 2406 weniger Stimmen vereinte FDP-Nationalrat Alex Farinelli auf sich. Er landete damit auf dem dritten Platz.
Die Mitte hat mit Regazzis Wahl die Schmach von 2019 wiedergutmachen können. Damals wurde Filippo Lombardi nach 20 Jahren im Stöckli um 46 Stimmen von Marina Carobbio (SP) überflügelt und abgewählt.
Regazzi ist überzeugt: «Die Tessiner haben diese männliche und rechtsbürgerliche Vertretung gewollt. Es gehört zum Spiel, dass damit nicht alle glücklich sind.»
Zudem sagte Regazzi in einer ersten Reaktion, dass er sich gut mit Marco Chiesa verstehe: «Für verschiedene Anliegen stehen wir gemeinsam ein. Das Tessin wird eine starke Vertretung im Ständerat haben.»
Auch die Tessiner FDP hatte 2019 eine herbe Niederlage einzustecken: Sie verlor nach 126 Jahren erstmals ihren Sitz in der kleinen Kammer.
Die SP konnte ihren Sitz im Ständerat lediglich dreieinhalb Jahre halten. Seit Carobbios Wahl in die Tessiner Regierung im vergangenen April war dieser vakant. SP-Nationalrat Bruno Storni, der den Sitz hätte verteidigen sollen, zog sich nach einem schlechten Resultat im ersten Wahlgang zugunsten von Greta Gysin zurück.
Gysin, die seit 2019 im Nationalrat sitzt, konnte die beiden bürgerlichen Kandidaten aber nicht überflügeln. Damit konnten auch die Grünen den linken Sitz nicht retten.
Mit der Wahl von Fabio Regazzi in den Ständerat wird ein Mitte-Sitz im Nationalrat vakant. Nachrücken wird Grossrat und Gewerkschafter Giorgio Fonio.
Die Wahlbeteiligung lag beim zweiten Ständeratswahlgang im Tessin bei 45.5 Prozent und war damit niedriger als im ersten Wahlgang von 48.2 Prozent.