Sie treten alle wieder an: Alle acht Walliser Nationalräte – es sind alles Männer – stellen sich zur Wiederwahl. Die Mitte hält derzeit drei Sitze, die SVP zwei, und die FDP, die SP und die Grünen je einen Sitz.
Anzeichen für grosse Kräfteverschiebungen gibt es derzeit nicht. «Am ehesten wackelt wohl der Sitz der Grünen», so SRF-Wallis-Korrespondentin Ruth Seeholzer. Die Grünen hätten bei nationalen Umfragen leicht verloren. Rückblick: Vor vier Jahren gelang den Grünen im bürgerlich-konservativen Wallis ein Coup. Mit Christophe Clivaz holten sie auf Kosten der Mitte erstmals einen Walliser Nationalratssitz.
SP und SVP ohne Aushängeschilder
Spannend dürfte es auch bei der SP und SVP werden. Beide Partien treten im Herbst ohne ihre Wahllokomotiven an: Die langjährigen Nationalräte Mathias Reynard (SP) und Franz Ruppen (SVP) sind 2021 in die Walliser Regierung gewählt worden. Ihre Nachfolger Emmanuel Amoos (SP) und Michael Graber (SVP) stehen also unter Druck.
Besonders schwer dürfte es der Nachfolger von Mathias Reynard haben: Vor zwei Jahren ist Emmanuel Amoos in den Nationalrat nachgerückt. Beobachterinnen und Beobachter monieren, er sei in Bundesbern noch nicht angekommen. «Ausserdem wird er von seiner Parteikollegin Sarah Constantin bedrängt, denn auch sie kandidiert für den Nationalrat», so Ruth Seeholzer.
Constantin ist Fraktionschefin der SP Unterwallis im Kantonsparlament und könnte Amoos gefährlich werden. Sarah Constantin politisiere sehr pointiert und kämpferisch: «Das sorgt zwar häufig für Irritationen bei den Gegnerinnen und Gegnern auslöst, bringt ihr aber auch viel Sympathie ein.»
Weniger Kandidierende, weniger Listen
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Die Parteien nominieren für die Wahlen im Herbst so viele Kandidatinnen und Kandidaten wie noch nie – so der Trend national. Im Wallis ist das anders.
Zum ersten Mal seit 36 Jahren sind sowohl die Anzahl Listen sowie die Anzahl Kandidierender hier rückläufig. Waren es vor vier Jahren noch 40 Listen mit 236 Kandidierenden sind es in diesem Jahr 36 Listen mit 213 Kandidierenden.
Auch Michael Graber sitzt erst seit 2021 im Nationalrat, auch er profitiert nur bedingt vom Bisherigen-Bonus. Aber wackelt sein Sitz? Bei dieser Frage, scheiden sich die Geister. «Die einen sind überzeugt, dass es für Michael Graber schwierig werden könnte, die anderen sehen in ihm einen neuen aufsteigenden Politstern mit nationaler Ausstrahlung», so die Wallis-Korrespondentin.
Eidgenössische Wahlen im Kanton Wallis
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Am 22. Oktober 2023 wählen die Walliser Stimmberechtigten ihre Vertretungen im National- und Ständerat. Hier finden Sie eine Übersicht mit Hintergründen und Einschätzungen.
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