Nach der Ankündigung der grüne Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann, beim zweiten Wahlgang bei den Basler Regierungswahlen nicht mehr anzutreten, sucht das rot-grüne Lager nach einer neuen Kandidatin für den zweiten Wahlgang.
Bei der linken Gruppierung Basta, die mit den Grünen ein Bündnis bildet, hat sich Co-Präsidentin Heidi Mück bereit erklärt, in die Bresche zu springen. Allerdings müssen zu ihrer Kandidatur auch die Grünen und die Sozialdemokraten Ja sagen. Diese entscheiden am Dienstagabend.
Schlechtes Resultat im ersten Wahlgang
Die bisherige Regierunspräsidentin Elisabeth Ackermann hat am Dienstagmorgen bekannt gegeben, dass sie beim zweiten Wahlgang nicht mehr antritt.
In einer Mitteilung lässt sie sich mit den Worten zitieren: «Ich bedaure es sehr, die politische Arbeit aufzugeben, die ich sehr gern gemacht habe. Mir fehlt unter den gegebenen Umständen die Kraft, in einen zweiten Wahlgang zu gehen.» Ackermann landete im ersten Wahlgang auf Platz neun.
Dauerkritik an Ackermann
Seit etwa zwei Jahren steht Ackermann unter Dauerkritik. Die Medien werfen ihr vor, sie sei rhetorisch zu wenig begabt, um das Amt als Regierungspräsidentin ausfüllen zu können.
In diesem Jahr kam es schliesslich beim Historischen Museum zum Eklat. Ackermann entliess den erfolgreichen, aber höchst umstrittenen Direktor. Die Geschäftsrprüfungskommission des Parlamentes warf Ackermann schliesslich vor, bei der Entlassung Fehler gemacht zu haben und die Öffentlichkeit nicht korrekt informiert zu haben.
Leistungsausweis sei beachtlich
Diese «Museumsaffäre» dürfte Ackerman am Wochenende viele Stimmen gekostet haben. Harald Friedl, der Parteipräsident der Grünen, verteidigt Ackermanns Leistungsausweis. Der sei beachtlich, man habe aber nur auf ihre rhetorischen Mängel geschaut.
Linke Regierungsmehrheit in Gefahr
Für das rot-grüne Lager geht es im zweiten Wahlgang Ende November um den Erhalt seiner Mehrheit, die es in Basel-Stadt seit 16 Jahren innehat. Sozialdemokraten und Grüne müssen sich daher in Rekordzeit auf eine gemeinsame Kandidatur einigen - und es schaffen, den oder die Auserwählte als valables Regierungsmitglied in der Öffentlichkeit zu verkaufen.
Die Ausgangslage für den 2. Wahlgang
Von den sieben Regierungssitzen sind noch drei zu besetzen - fünf aussichtsreiche Kandidierende stehen bereit: Kaspar Sutter (SP), die beiden Newcomerinnen Stephanie Eymann (LDP) und die Grünliberale Esther Keller sowie der amtierende Sicherheitschef Baschi Dürr (FDP) - und die noch zu kürende Person aus dem rot-grünen Lager. Diese muss spätestens am Mittwoch angemeldet werden.