- Die FDP bleibt stärkste Partei im Tessiner Grossen Rat, verliert aber einen ihrer 24 Sitze.
- Starke Verluste muss die Lega einstecken. Mit noch knapp 20 Prozent Wähleranteil erhält sie 18 Sitze, vier weniger als bisher.
- Gewinne von grünen Parteien blieben im Tessin aus. Die Grünen verharren bei 6 Sitzen.
Lega und FDP haben im neu gewählten Grossen Rat des Kantons Tessin, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen nicht mehr zusammen die absolute Mehrheit wie seit 2015. Die FDP bleibt zwar mit einem Wähleranteil von 25.3 Prozent stärkste Partei, verliert aber einen ihrer 24 Sitze.
Die Lega muss gar den Verlust von vier Sitzen hinnehmen. Mit noch 19.8 Prozent Wähleranteil hat sie noch 18 Sitze. Dafür hat die SVP nun sieben Mandate erreicht mit einem Wähleranteil von 6.8 Prozent.
Verluste gibt es für die CVP. Sie erzielte noch 17.6 Prozent und verliert damit einen ihrer 17 Sitze. SP und Jungsozialisten hingegen konnten mit 14.4 Prozent Wähleranteil ihre 13 Mandate verteidigen.
Keine grüne Welle
Eine stärkere Unterstützung für grüne Parteien, wie es sie zuletzt bei den kantonalen Wahlen in Zürich, Luzern und Basel-Landschaft gab, gab es im Tessin nicht.
Die Grünen konnten ihre 6 Sitze (6.63 Prozent) halten und bleiben damit auf dem Stand von 2015 (6.02 Prozent). Die zum ersten Mal teilnehmende Grüne Liga erreichte einen Wähleranteil von 0.62 Prozent, die Grünliberalen 1.04 Prozent, was aber nicht für einen Sitz reichte.
Linke Parteien legen zu
Im Tessin ist ein leichter Linksrutsch festzustellen: Die Bewegung Movimento per il socialismo steigerte sich von zwei auf drei Sitze (2.39 Prozent), und weitere zwei Sitze gehen an die Kommunisten.
Einen Coup landete die Bewegung Più Donne (Mehr Frauen): Sie machte zum ersten Mal bei den Wahlen mit und kann nun auf Anhieb zwei Vertreterinnen in den Grossen Rat schicken.
Lega im Staatsrat am stärksten
Am Sonntag wurden nur die Wahlzettel für den Staatsrat ausgezählt. 53 Kandidierende standen auf 13 Listen zur Wahl, die – als einzigem Schweizer Kanton – nach dem Proporzwahlrecht erfolgte.
Bei den Staatsratswahlen überholte die gemeinsame Liste von Lega und SVP die FDP. Für die Parlamentswahlen traten die beiden Parteien jedoch mit getrennten Listen an.
Die politische Zusammensetzung des Staatsrates änderte sich am Sonntag nicht. Die Lega hält zwei Sitze und die FDP, die CVP und die SP je einen. Allerdings musste CVP-Vertreter Paolo Beltraminelli seinem Listenkollegen Raffaele De Rosa seinen Sitz überlassen.