Bahnhofplatz in Aarau: Tausende Leute steigen hier täglich aus den Bussen und gehen ein paar Meter zum Bahnhof. In normalen Zeiten wäre dies der optimale Ort, um viele potenzielle Wähler anzusprechen.
In Corona-Zeiten sei es jedoch schwieriger, sagt der Wahlkampfleiter der Aargauer SVP, Markus Liebi: «Wir haben das bereits gemerkt beim Sammeln von Unterschriften für Referenden oder Initiativen.»
Die Leute bleiben lieber auf Distanz. Trotzdem will die grösste Partei des Aargaus gerade in den Städten nicht auf den Strassenwahlkampf verzichten – er dürfte einfach kleiner ausfallen und mit entsprechendem Schutz. Liebi erklärt: «Das bedeutet, wir machen Wahlkampf mit Schutzmasken und geben Flyer und Geschenke nicht von Hand zu Hand weiter, sondern beispielsweise via einen Tisch.»
Ähnlich tönt es auch bei den anderen Parteien. Besonders die Bürgerlichen sind vorsichtig – und gehen davon aus, dass sie weniger auf den Strassen präsent sind.
Um die fehlende Strassenpräsenz zu kompensieren, drängen alle Parteien mehr ins Internet. Der Wahlkampf verlagert sich von den Strassen in den virtuellen Raum – und Markus Liebi von der SVP glaubt, dass davon die kleinen Parteien profitieren könnten.
Social Media als Pluspunkt
«In der jetzigen Corona-Situation kann man sehr gut Social Media verwenden. Und dort können kleine wie grosse Parteien gleich gut punkten», so Liebi. Und Wahlkampf auf Social Media schone auch noch die Wahlkampfkasse, meint der SVP-Politiiker.
Wer seine Wähler in diesen aussergewöhnlichen Zeiten besser von sich überzeugt, im Internet oder halt doch auf der Strasse, – das zeigt sich dann Mitte Oktober.