Nach dem Bergsturz von Bondo stellt sich die Frage, wie man sich als Wanderer künftig in höheren Berglagen verhalten soll. Der Geologe und passionierte Berggänger Hans-Rudolf Keusen gibt die entsprechenden Tipps.
1. Der nötige Respekt
Als Laie kann man die Gefahren des Permafrosts in den Bergen nicht erkennen. Daher sei ein gewisser Respekt vor den Naturgefahren von Nöten, erklärt Hans-Rudolf Keusen. Nach solchen grossen Ereignissen wie in Bondo sei es normal, dass Wanderwege oder Zugänge zu Berghütten gesperrt würden. Diesen Entscheid der Behörden müsse man respektieren.
2. Achtung oberhalb von 2500 Metern Höhe
Das Problem der zerbröselnden Berge – des Permafrosts also – entsteht nur dort, wo Permafrost auftritt. Dies ist in der Schweiz nur sehr lokal in Felsflanken oberhalb von 2500 Metern der Fall . «Es ist also nicht eine generelle Gefahr sondern eine lokale – die aber mit der Klimaerwärmung zunimmt und zu Steinschlägen und Blockstürzen führen kann», erklärt Keusen.
3. Gute Vorbereitung und Einholen von Information
Berggänger müssen Augen und Ohren offenhalten. Daher sei es sicher gut, sich bei lokalen Bergführern und Hüttenwarten zu erkundigen. Man könne sich auch vorher bei den Gemeindebehörden informieren und nach den Verhältnisse fragen. Unbesorgt soll man sicher nicht in die Berge gehen, so Keusen.
Aber: «Es würde mir nicht in den Sinn kommen, nicht mehr in die Berge zu gehen. Sie bieten so viel an Schönheit, Landschaft und Herausforderung an.»