- Der Parteipräsident der Grünliberalen Schweiz (GLP), Jürg Grossen, will bei den nationalen Wahlen im Herbst 2023 für den Ständerat kandidieren.
- Die Geschäftsleitung der GLP Kanton Bern hat den aktuellen Nationalrat einstimmig zuhanden der Mitgliederversammlung als Ständeratskandidaten nominiert.
- Die Parteiversammlung soll am 2. Februar in Bümpliz entscheiden.
Dies gibt die Berner Kantonalpartei des 53-Jährigen in einer Mitteilung bekannt. Grossen sei ein erfahrener Nationalrat mit einem breiten Netzwerk in Bundesbern, teilt seine Partei mit. Als Unternehmer und Energiepolitiker könne er bei den grossen Herausforderungen der Zeit wichtige Beiträge leisten. Grossen sei «eine starke Stimme» für Wirtschaft und Gewerbe.
Im Ständerat seien zu wenige Unternehmer, sagt Grossen im Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Er sehe riesiges Potenzial in den Bereichen Energie oder Cleantech.
Seit zwölf Jahren Nationalrat
Grossen ist Elektroplaner. Der Vater von drei Kindern stammt aus der ländlichen Region Frutigen. Er sitzt seit 2011 für die GLP im Nationalrat. Seit 2017 ist er zudem Präsident der GLP Schweiz. An der Spitze der Partei folgte er auf Gründungspräsident Martin Bäumle.
Zurzeit befinden sich die beiden Berner Ständeratssitze in den Händen von SVP und SP. SVP-Ständerat Werner Salzmann will im Herbst erneut antreten, nachdem er sich jüngst erfolglos um die Nachfolge von Ueli Maurer im Bundesrat beworben hatte. Der Sozialdemokrat Hans Stöckli dagegen tritt ab.
Es brauche Personen im Ständerat, die Kompromisse schmieden könnten, und keine «Verhinderungspolitik von links oder rechts,» sagte Grossen im Interview weiter.
Schon mehrere Kandidaturen
Mehrere Frauen und Männer aus Bern haben bereits ihre Kandidatur für den Ständerat öffentlich gemacht respektive wurden von ihren Parteien nominiert. Dazu zählen Mitte-Nationalrat Lorenz Hess, SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen, alt Regierungsrat Bernhard Pulver (Grüne) und FDP-Grossrätin Sandra Hess. Erwartet wird auch eine Kandidatur der EVP.
Am 22. Oktober 2023 wählen die Schweizer Stimmberechtigten die Volksvertretung im Parlament – den 200-köpfigen Nationalrat – neu. In den meisten Kantonen werden am selben Tag auch die total 46 Kantonsvertreter – die Ständerätinnen und Ständeräte – neu gewählt.