- Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hat Schwachpunkte bei der Vergabe einer Corona-Impf-App durch die Bundesbehörden festgestellt.
- Nicht alle verrechneten Leistungen seien nachvollziehbar.
- Die App hat den Bund 11.15 Millionen Schweizer Franken gekostet.
Der Auftrag zur Entwicklung einer Corona-Impf-App wurde nicht öffentlich ausgeschrieben, wie es ansonsten bei Aufträgen des Bundes üblich ist. Dies kritisiert die Eidgenössische Finanzkontrolle in einem Bericht. Zudem wirft die EFK dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht nachvollziehbare Leistungen sowie einen Interessenskonflikt vor.
Insgesamt kostete die Applikation den Bund 11.15 Millionen Franken. Jedoch sind gemäss der Finanzkontrolle nicht alle in Rechnung gestellten Kosten nachvollziehbar. Zudem moniert die EFK eine Verflechtung des Leiters Digitalisierung Covid-19 mit extern eingesetzten Mitarbeitern. Hier habe es einen beruflichen Interessenskonflikt gegeben.
Relativierung der Kritik
Die Finanzkontrolle fügt im Bericht an, dass sich das BAG in einer ausserordentlichen Situation befunden habe und dies berücksichtigt werden müsse.
Das Bundesamt selbst räumt ein: Das Vorgehen habe angesichts der Krisenlage nicht den üblichen Prozessen entsprochen. Aufgrund der Situation und des zeitlichen Drucks habe man sich für eine freihändige Vergabe entschieden.