Das Wichtigste in Kürze:
- Eine aktuelle Untersuchung von 255 Weinen zeigt: Der grösste Teil der Schweizer und ausländischen Produkte erfüllt die Anforderungen.
- Jedoch: Sechs Weine haben die Höchstwerte überschritten.
- Auffällig ist jedoch, dass in Schweizer Weinen tendenziell mehr verschiedene Pestizide gefunden wurden, als in den Produkten aus anderen europäischen Ländern.
Der Verband der Kantonschemiker Schweiz (VKCS) hat 255 in der Schweiz konsumierte Weine untersucht. Rund 98 Prozent der Proben erfüllen die Anforderungen.
Keine Gesundheitsgefährdung
Völlig frei von Pestizidrückständen waren 20 Proben. Bei 6 Proben jedoch wurden die Höchstwerte überschritten. Dabei handelt es sich ausschliesslich um Schweizer Weine.
Laut VKCS stellen die nachgewiesenen Pestizidrückstände in den analysierten Weinen keine Gesundheitsgefährdung dar. Anders sieht dies das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV): Solche Konzentrationen könnten – zumindest in grösseren Mengen – durchaus ein Gesundheitsrisiko darstellen. Gegenüber SRF bestätigt das Bundesamt, dass diese Produkte aus dem Verkehr gezogen werden.
Zur Probe gehörten 156 einheimische Weine aus 21 Kantonen und 99 importierte Weine aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und Portugal.
Mehr Pestizide im Vergleich zu ausländischen Produkten
Der Vergleich mit den Nachbarländern zeigt: In der Schweiz werden mehr verschiedene Pestizide eingesetzt als im Ausland. In Schweizer Weinen wurden bis zu 12 verschiedene Pestizide nachgewiesen, bei den ausländischen hingegen nur bis zu 8. Der Grund: Schweizer Weinbauern verwenden häufiger Wirkstoffe zur Bekämpfung von Resistenzen.
Die 20 rückstandsfreien Weine zeigten, dass man auch ohne Bio-Label «sauber» arbeiten könne, sagt der Walliser Kantonschemiker Elmar Pfammater.